
Experten: Ohne Bürokratieabbau bringt das Finanzpaket wenig
n-tv
Mit einem neuen Finanzpaket will die Bundesregierung die schwächelnde Wirtschaft ankurbeln. Doch schnelle Erfolge sollte man nicht erwarten, sind sich viele Wirtschaftsakteure einig. Experten fordern weniger Bürokratie statt "einfach mehr Geld in Infrastrukturprojekte zu pumpen."
Mit dem neuen milliardenschweren Finanzpaket soll auch der lahmen Wirtschaft rasch wieder auf die Beine geholfen werden. Doch mit einer Erholung über Nacht rechnen Wirtschaftsakteure nicht. Ein chronischer Arbeitskräftemangel in vielen Branchen, lange bürokratische Vorlaufzeiten und komplizierte Ausschreibungsverfahren dürften die erhofften positiven Effekte für die seit zwei Jahren schrumpfende Wirtschaft verzögern.
Marc Tenbieg, geschäftsführender Vorstand beim Deutschen Mittelstands-Bund (DMB), der Tausende kleine und mittelständische Unternehmen vertritt, ist sich sicher: "Das wird nicht ausreichen, einfach mehr Geld in Infrastrukturprojekte zu pumpen." Bürokratie, komplexe europäische Anforderungen bei Ausschreibungen und Personalengpässe hätten in der Vergangenheit oft dazu geführt, dass Fördermittel nicht effektiv genutzt worden seien. Die Finanzmärkte haben dagegen die Reform umgehend begrüßt und den deutschen Börsen-Leitindex Dax diese Woche auf Rekordhöhen getrieben. Der Bausektor und die Rüstungsbranche werden als die größten Profiteure des Pakets gesehen.