
Experte: Ohne Fachleute mit Erfahrung in Asien geht es nicht
n-tv
Das Autobatterie-Startup Northvolt aus Schweden hat Insolvenz angemeldet. Die Pläne für eine europäische Produktion sollten deshalb aber nicht sterben, sagt Experte Martin Winter. Hierfür brauche Europa Hilfe.
Nach der Pleite des Elektroautobatterie-Startups Northvolt warnt der Batteriespezialist Martin Winter Europa davor, das Batteriegeschäft Chinesen und anderen Herstellern aus Asien zu überlassen. "Ich glaube, dass die Batterie unsere Nagelprobe ist für die Frage: Werden wir uns Zukunftstechnologie noch leisten wollen oder nicht?", sagte er "Capital". "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir eine eigene europäische und deutsche Zellfertigung unbedingt brauchen und dass es ihr auch gelingen muss, große Volumina herzustellen", so Winter. "Wir sollten dieser viele Möglichkeiten einräumen und auch der Staat muss sich darum kümmern."
Winter setzt sich als Leiter des Batterieforschungszentrums MEET an der Uni Münster seit Jahren für mehr Kompetenz in Deutschland bei Batteriezellen ein. "Wenn man sich in Europa auf Dauer auf asiatische Hersteller verlässt, dann wird man die gewünschte Technologie-Unabhängigkeit nicht erreichen", stellte er fest. "Gerade am Anfang sollte man sich aber unbedingt die Hilfe von erfahrenen Fachleuten holen, die in der asiatischen Industrie gearbeitet haben und eine Zellfertigung hochgezogen haben", erklärte er weiter. "Ohne die wird es anfangs nur schwer funktionieren."