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Deutschlands private Erfinder sterben langsam aus
n-tv
Zu den Gewissheiten der Bundesrepublik gehört, dass sie ein Land der Tüftler und Erfinder ist. Das ist nach wie vor so. Allerdings kommen Erfindungen immer seltener aus Kellern und Garagen, sondern aus Konzernetagen. Private Innovationen scheitern an vielen Dingen.
Die Bedeutung von Erfindern für den Innovationsstandort Deutschland geht immer weiter zurück. Obwohl die Anzahl der insgesamt angemeldeten Patente eher konstant bleibt, ist der Anteil unabhängiger Tüftler eingebrochen.
1994 wurde noch gut jedes fünfte Patent (23 Prozent) von Privatleuten angemeldet. Im Jahr 2020 waren es hingegen nur noch sieben Prozent. Das ist das aktuellste Jahr, für das Daten verfügbar sind. Sie stammen vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW), das für den "Spiegel" eine Auswertung seiner Patentdatenbank vorgenommen hat. "Dieser Rückgang ist dramatisch", sagt Oliver Koppel, Patentexperte beim IW.
Die Gründe dieser Entwicklung sind vielfältig: Innovation wird immer mehr Sache der Konzerne. Einzelne Erfinder kommen nur noch schwer an gegen die Forschungsabteilungen milliardenschwerer Unternehmen. Viele Technologien sind so komplex geworden, dass Einzelpersonen sie kaum noch überblicken können. Zudem hat der deutsche Staat vor einem Jahrzehnt die Förderungen für freie Erfinder gestrichen, etwa die Unterstützung für die einst nach japanischem Vorbild gegründeten Erfinderklubs.
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Im Kampf gegen die hohe Inflation in den Jahren 2022 und 2023 setzt die Europäische Zentralbank die Leitzinsen hoch, um die Preise stabil zu halten. Dafür müssen die Währungshüter ein Minus von fast acht Milliarden Euro in den Bilanzen ausweisen. Das ist der höchste Verlust in der Geschichte der EZB.
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Die Marke mit dem Stern glänzt weniger hell als zuletzt. Der wichtige Markt China ist zunehmend ein Problem. Die Nachfrage nach Steckerautos liegt hinter den Erwartungen. Zweimal muss Mercedes die Erwartungen bremsen. Am Ende sackt das Ergebnis um ein Drittel ab. Die Dividende wird gekürzt. Schnelle Besserung ist nicht in Sicht.
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Verdi ist im aktuellen Tarifstreit unzufrieden: In der zweiten Runde habe es kein Angebot gegeben. Daher versucht die Gewerkschaft, mit einem Branchenstreiktag ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen. Das bekommen Millionen Menschen am Freitag zu spüren. Dann fahren Bus und Bahn in sechs Bundesländern nicht.