Der Rücktritt von Weidmann ist konsequent
n-tv
Der angekündigte Rücktritt von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann ist gelungen und konsequent. Zehn Jahre lang kämpfte der Notenbanker für eine maßvolle Geld- und Schuldenpolitik. Für die Stabilität der Euro-Zone ist sein Weggang ein Verlust. Wie groß? Das zeigt sich, wenn die Nachfolge feststeht.
Hat Jens Weidmann die Hoffnung verloren, dass er für die geldpolitische Stabilität der Euro-Zone noch Großes erreichen kann? Es scheint so. Zu verdenken wäre es ihm nicht. Mehr als zehn Jahre gab er den Mahner. Er warnte immer wieder. Konsequent und klar, aber dennoch diplomatisch – so wie Notenbanker im Idealfall sind: Davor, klamme EU-Staaten mit Hilfe der Notenpresse zu lange bei Laune zu halten, vor Minuszinsen, vor einer Vergemeinschaftung der Staatsschulden in Europa.
Die mahnenden Worte des 53-jährigen Volkswirts, der sich im Sachverständigenrat und danach als wirtschaftspolitischer Berater von Kanzlerin Angela Merkel hohen Respekt erwarb, verhallten mehrfach. Zu groß war der Gegenwind im mächtigen EZB-Rat, dem der Bundesbank-Präsident qua Amt angehört.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.