Computer mit Geständnis von Drogenboss gestohlen
n-tv
Für Kolumbiens Präsident Duque ist die Festnahme des berüchtigten Kartellchefs Dairo Úsuga im vergangenen Oktober ein großer Erfolg. Jetzt müssen die Ermittler einen Rückschlag in dem Fall eingestehen: Datenträger mit einem Geständnis des Drogenbosses sind offenbar gestohlen worden.
Ein aufgezeichnetes Geständnis des bekannten kolumbianischen Drogenbosses Dairo Antonio Úsuga ist nach Behördenangaben gestohlen worden. Wie die kolumbianische Wahrheitskommission mitteilte, drangen "Unbekannte" in der Nacht in das Haus des zuständigen Ermittlers ein. "Bei dem Vorfall wurden die digitalen Aufnahmegeräte und ein während des Verhörs genutzter Computer gestohlen."
Die Befragung des auch unter dem Namen Otoniel bekannten Úsuga hatte am Mittwoch durch ein Mitglied der Wahrheitskommission stattgefunden. Zuvor hatte die Kommission "Garantien" gefordert, dass die "Vertraulichkeit" und Privatsphäre in den Befragungen des Ex-Kartellchefs gewahrt bleiben müssten. Am Donnerstag unterbrachen Polizisten eine Anhörung Otoniels mit der Begründung, dass bei dem Drogenboss Fluchtgefahr bestehe.
Otoniel war der meistgesuchte Drogenboss des Landes und im vergangenen Oktober im Nordwesten Kolumbiens festgenommen worden. Danach hatte Staatschef Iván Duque Otoniels Kartell Clan del Golfo, das für 30 Prozent des Drogenschmuggels in dem Land verantwortlich sein soll, für "erledigt" erklärt. Der Golf-Clan ist aus früheren paramilitärischen Gruppen hervorgegangen. Die Gruppe wird für den tonnenweisen Schmuggel von Kokain nach Zentralamerika und in die USA verantwortlich gemacht. Kolumbien ist nach wie vor der größte Kokain-Exporteur der Welt.
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