China ermittelt im Handelsstreit gegen EU
n-tv
Die europäischen Anti-Dumping-Zölle bei E-Autos machen sich bereits bei chinesischen Exporten bemerkbar. Peking prüft daher Gegenmaßnahmen - lässt sich aber Zeit.
Im Handelsstreit mit Europa geht China nun selbst mit Ermittlungen gegen die Europäische Union vor. Das Handelsministerium in Peking kündigte eine Untersuchung mit Blick auf "Handels- und Investitionshemmnisse" an, die sich durch das Vorgehen der EU ergäben. Brüssel hatte in der Vergangenheit selbst eine Reihe von Prüfungen staatlicher Subventionen für chinesische Schlüsselsektoren angestoßen - Peking drohte mehrfach mit Gegenmaßnahmen.
Das chinesische Ministerium folgt nach eigenen Angaben einer Beschwerde der nationalen Handelskammer des Landes zum Import und Export von Maschinen und Elektroartikeln, darunter Lokomotiven und Ausrüstung für Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Die Untersuchung ist demnach bis Januar 2025 angesetzt, könnte aber um weitere drei Monate verlängert werden.
Brüssel hatte erst kürzlich erhöhte Zölle auf in China produzierte Elektroautos erhoben, die zunächst vorläufig gelten und im Herbst greifen könnten. Aus Peking kam daran scharfe Kritik. Die EU-Kommission verlangt für chinesische Elektroautos vorläufige Zusatzzölle von bis zu 37,6 Prozent. Sie hat ihre Entscheidung mit unfairen Wettbewerbsvorteilen durch hohe Subventionen für E-Autos aus China begründet. Das gefährde die europäischen Autobauer und ihre Umstellung auf Elektromobilität. Allerdings sind auch europäische Hersteller wie BMW oder Renault von den Zusatzzöllen betroffen.
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