Bistum Hildesheim vertuschte Missbrauch
n-tv
Im Bistum Hildesheim werden Kinder und Jugendliche über Jahrzehnte hinweg von katholischen Geistlichen sexuell missbraucht. Eine Expertenkommission stellt dabei ein gängiges Muster innerhalb der Kirche fest: Täterschutz geht vor Opferschutz. Der Bischof sieht die Aufarbeitung noch lange nicht am Ende.
Eine unabhängige Expertenkommission hat dem Bistum Hildesheim "eklatante Missstände im Umgang mit sexualisierter Gewalt" in früheren Jahrzehnten bescheinigt. Wie das niedersächsische Bistum mitteilte, gab es demnach während der Amtszeit des verstorbenen Bischofs Heinrich Maria Janssen von 1957 bis 1982 "keine Schutzmaßnahmen", um Opfern beizustehen. Die Straftaten von Priestern des Bistums seien "verschwiegen und vertuscht" worden. Missbrauchsvorwürfe gibt es seit längerem auch gegen den 1988 verstorbenen Janssen persönlich. Sie wurden 2015 und 2018 von zwei Betroffenen erhoben. Die Kommission fand dafür nach Angaben des Bistums aber "keine weiteren, zusätzlichen Hinweise". Geleitet wurde die Gruppe von der ehemaligen niedersächsischen Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz von den Grünen. Das Bistum kündigte an, Aufarbeitung und Präventionsarbeit weiter auszubauen.More Related News
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