Beschwerdewelle überrollt Post
n-tv
Es ist frustrierend, wenn ein Brief entweder verspätet oder gar nicht ankommt. Immer mehr Deutsche ärgern sich darüber. Allein im September gehen knapp 5000 Post-Beschwerden an die Bundesnetzagentur. Auch aus der Politik kommt inzwischen Kritik.
Milliarden an Briefen werden jedes Jahr an Deutschlands Verbraucher verschickt. Wenn diese verspätet oder gar nicht ankommen, ist das frustrierend. Dem Ärger machen sich viele Menschen bei der Bundesnetzagentur Luft. Im September seien knapp 5000 Post-Beschwerden eingegangen, teilte die Bonner Behörde auf Anfrage mit. Damit seien es im dritten Quartal insgesamt rund 11.500 gewesen. Die Zahl ist ungewöhnlich hoch, wie ein Vergleich mit früheren, längeren Zeiträumen zeigt: Im ersten Halbjahr 2022 waren es rund 8900 Beschwerden und im ganzen Vorjahr 15.100.
Bei den Beschwerden in diesem Sommer ging es in den allermeisten Fällen um Briefe und nur in eher wenigen Fällen um Pakete. Der Missstand war aus Sicht der Bundesnetzagentur so eklatant, dass die Behörde im September 12 Prüfungen einleitete. Diese betrafen alle den Briefbereich und keine den Paketbereich. Im August hatte die Bundesnetzagentur bereits 14 solcher Prüfungen eingeleitet, 13 zu Briefen und eine zu Paketen.
Bei besagten Prüfungen handelt es sich letztlich nur um eine schriftliche Ermahnung. Sanktionen kann die Regulierungsbehörde nicht verhängen, ein echtes Druckmittel gibt es hierbei nicht. Die Beschwerdemöglichkeit der Verbraucher bezieht sich auf die ganze Post- und Paketbranche im Inland. Mit der Kritik kann also nicht nur die Deutsche Post gemeint sein, sondern auch deren Wettbewerber. Da es in diesem Sommer aber hauptsächlich um Briefe ging und nicht um Pakete, liegt nahe, dass sich die allermeisten Beschwerden gegen die Deutsche Post richten: Der Gelbe Riese hat im deutschen Briefsegment einen Marktanteil von circa 85 Prozent.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.