Berüchtigter Leerverkäufer greift legendäre Heuschrecke an
n-tv
Carl Icahn hat ein Milliardenvermögen gemacht, indem er unter anderem Unternehmen kauft und in Einzelteile zerlegt, Konzerne aufspalten lässt und massenweise Jobs abbaut. Nun wird das eigene Unternehmen der 87-jährigen Investorenlegende angegriffen - von einem der erfolgreichsten Leerverkäufer der vergangenen Jahre.
Die Finanzwelt schaut gebannt auf den Kampf zweier legendärer Investoren: Hindenburg Research, einer der erfolgreichsten Leerverkäufer der vergangenen Jahre, hat Carl Icahn angegriffen. Der 87-jährige Multimilliardär ist einer der gefürchtetsten aktivistischen Investoren, die auch als "Corporate Raider" (Deutsch: Unternehmensplünderer) und in Deutschland als Heuschrecken bekannt sind. In einem ausführlichen Bericht behauptet Hindenburg unter anderem, dass Icahns börsennotierte Holding IEP extrem überbewertet sei. Der Aktienkurs des Unternehmens brach darauf umgehend ein, Icahn persönliches Vermögen schrumpfte auf einen Schlag um mehr als zehn Milliarden Dollar.
Leerverkäufer und aktivistische Investoren gehören zu den größten Schreckgespenstern für Konzernchefs auf der ganzen Welt. Leerverkäufer wetten auf sinkende Aktienkurse und helfen dabei oft mit der Veröffentlichung negativer Informationen über Unternehmen nach. Gewinn erzielen die Leerverkäufer dabei, indem sie zu Beginn ihrer Aktion geliehene Aktien verkaufen. Wenn der Kurs dann sinkt, kaufen sie die Papiere schließlich billig nach. Die Spanne zwischen Verkaufs- und Kaufpreis ist ihr Gewinn. Aktivistische Investoren kaufen sich Aktienpakete an Unternehmen und versuchen anschließend, den Wert dieser Anteile zu steigern, indem sie oft gegen den Willen des Managements Verkäufe wertvoller Unternehmensteile erzwingen, Jobabbau in großem Stil fordern oder die Konzernführung gleich ganz rauswerfen. Hindenburg und Icahn gehören zu den berühmtesten oder - vom Standpunkt vieler Unternehmenschefs - auch berüchtigtsten Vertretern ihrer Branchen.
Die erste Runde geht dabei klar an Hindenburg: Der Bericht der Firma, demzufolge Icahns Firmenkonglomerat und sein Fonds stark überbewertet sind, brachte den Aktienkurs von IEP zum Einbruch. Icahns Vermögen sank allein dadurch um mehr als drei Milliarden Dollar. Zudem korrigierte Bloomberg aufgrund der Enthüllungen im Hindenburg-Bericht seine Schätzung von Icahn Vermögen um weitere 7,3 Milliarden Dollar auf nun "nur" noch rund 14,6 Milliarden Dollar.
Simone Menne hat klare Worte für Elon Musk übrig. Die Präsidentin der American Chamber of Commerce in Deutschland sieht im Tesla-Chef wie in Donald Trump einen Meister der Polarisierung und im Überschreiten von Grenzen. Wie sie künftig damit umgehen will, verrät sie im ntv-Erfolgspodcast "Biz & Beyond".