Bei Tesla in Grünheide wird getanzt und gestohlen
n-tv
In Grünheide geht es hoch her bei der Tesla-Betriebsversammlung. Die Belegschaft fürchtet um ihre Arbeitsplätze, Betriebsräte machen sich gegenseitig schwere Vorwürfe. Der Werksleiter klagt unterdessen über fehlende Kaffeetassen.
Der Absatz ist dramatisch eingebrochen, die Jobs werden abgebaut und Mitarbeiter reihenweise gekündigt: Die Krise der Elektromobilität hat das einzige europäische Werk von Tesla vor den Toren Berlins voll im Griff. Dennoch scheinen Werksleitung und Betriebsrat neben der Sorge um die Zukunft ihrer - noch - rund 12.500 Mitarbeiter Zeit und Muße zu haben, sich ausgiebig mit sich selbst, mutmaßlich gestohlenen Tassen und Techno-Musik zu beschäftigen.
Ende vergangenen Monats teilte Werksleiter André Thiering in Sozialen Medien ein Video zur Eröffnung des "Giga Berlin rave cave (aka Hamster)", eines Techno-Clubs auf dem Werksgelände - exklusiv für Mitarbeiter. Als "neueste 'Einrichtung' von Giga Berlin", beschrieb Thiering den Club auf LinkedIn und fügte hinzu "Party on!". Neben einigen begeisterten Kommentaren stellen nicht wenige Nutzer infrage, ob das angesichts der jüngsten Entlassungsrunden der richtige Zeitpunkt für eine solche Bekanntgabe sei.
Die Bundesregierung hat für die Ansiedlung von Intel in Magdeburg Subventionen von fast zehn Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Doch jetzt liegt das Projekt vorerst auf Eis. Der klamme Branchenpionier investiert lieber zuhause in den USA. Angesichts einer Finanzierungslücke im Haushalt diskutiert die Regierung, was mit den Geldern passieren soll.