Audi-Werk in Brüssel droht das Aus - VW kappt Prognose
n-tv
Der Autobauer Audi stellt sein Engagement in Brüssel auf den Prüfstand. Zusammen mit den Gewerkschaften soll eine Lösung für das Werk mit gut 3000 Beschäftigten gefunden werden, heißt es. Konkret geht es darum, das endgültige Aus verhindern. Die Konzernmutter Volkswagen justiert längst bei den Jahreszielen nach.
Die Volkswagen-Tochter Audi stoppt ihr Oberklasse-Elektromodell Q8 e-tron angesichts der schwachen Nachfrage möglicherweise vorzeitig und stellt das Werk in Brüssel auf den Prüfstand. Der Volkswagen-Konzern teilte mit, der Aufsichtsrat habe vor dem Hintergrund der Nachfrageentwicklung nach dem Elektromodell Q8 e-tron in bestimmten Märkten einen "Informations- und Konsultationsprozess" am Standort Brüssel beschlossen. Nun würden zusammen mit den Sozialpartnern Lösungen für den Standort erarbeitet. "Am Ende dieses Prozesses kann unter anderem auch die Einstellung des Betriebs erfolgen." Audi produziert nach eigenen Angaben seit 2007 in Brüssel. Ende vergangenen Jahres waren dort etwas mehr als 3000 Mitarbeiter beschäftigt. Sie bauten im Jahr 2023 mehr als 53.500 rein elektrische Pkw.
Der Schritt habe zusammen mit anderen nicht geplanten Aufwendungen deutliche Auswirkungen auf die Geschäfte des gesamten Konzerns, hieß es weiter. Dazu zähle etwa der durch die Bundesregierung verweigerte Verkauf des Gasturbinengeschäfts der MAN Energy Solutions an einen chinesischen Interessenten. Die Sparte wird nun in Teilen abgewickelt.
Bereits im April hatte der DAX-Konzern mitgeteilt, für den Personalabbau im Verwaltungsbereich 900 Millionen Euro in die Hand zu nehmen. Die nun hinzukommenden Kosten beziffert das Unternehmen mit 1,7 Milliarden Euro, die im laufenden Jahr nicht mehr ausgeglichen werden könnten. Damit summieren sich die Gesamtkosten der Belastungen nun auf bis zu 2,6 Milliarden Euro.
Die Bundesregierung hat für die Ansiedlung von Intel in Magdeburg Subventionen von fast zehn Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Doch jetzt liegt das Projekt vorerst auf Eis. Der klamme Branchenpionier investiert lieber zuhause in den USA. Angesichts einer Finanzierungslücke im Haushalt diskutiert die Regierung, was mit den Geldern passieren soll.