Auch der Rest der Carolabrücke muss abgerissen werden
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Bei den Investitionen in Infrastruktur hat Deutschland großen Nachholbedarf. Der teilweise Einsturz der Carolabrücke in Dresden im September verschärft die Diskussion darum, dabei sind zwei der drei Stränge frisch renoviert. Jetzt aber sind auch sie nicht mehr zu retten.
Die vor drei Monaten zum Teil eingestürzte Carolabrücke in Dresden muss komplett abgerissen werden. "Die Schäden sind so massiv, dass eine Wiederinbetriebnahme der noch stehenden Brückenzüge A und B nicht möglich ist", teilte die Stadt zu aktuellen Erkenntnissen wissenschaftlicher Untersuchungen zu deren Zustand mit. Nun sei klar, "es braucht dringend" Ersatz. Dabei waren die Stränge A und B von 2019 bis 2024 saniert worden.
Ursächlich für den Einsturz des Strangs C war laut dem Gutachten des unabhängigen Brücken-Experten Steffen Marx "eine sogenannte wasserstoffinduzierte Spannungsrisskorrosion", die in Verbindung mit Materialermüdung durch die verkehrliche Beanspruchung zu einem Versagen zahlreicher Spannglieder führte. Die Korrosionsschäden entstanden bereits während des Brückenbaus, hieß es. Marx forderte deshalb eine Überprüfung und Nachjustierung der Beurteilungsmethodik von Brücken mit ähnlicher Konstruktion und Bauzeit.
Die Stadt beauftragte den Professor am Institut für Massivbau an der TU Dresden mit den Untersuchungen zur Einsturzursache und zum Zustand der Rest-Brücke. In die Analysen sind Fachleute aus ganz Deutschland eingebunden, um schnell fundierte Ergebnisse zu erhalten. Die Gutachter stellten nach Rathausangaben fest, dass "eine verlässliche Vorhersage des Einsturzes mit den üblichen Methoden nicht möglich war" und sahen keinen nachlässigen Umgang der Verantwortlichen.
Am späten Sonntagabend bricht im Erlebnisbad Miramar in Weinheim ein Feuer aus, das die Einsatzkräfte die ganze Nacht lang beschäftigt. Der Brand ist nun unter Kontrolle, das Ausmaß des Schadens wird deutlich: Um die Einrichtung instand zu setzen, dürfte ein zweistelliger Millionenbetrag nötig sein.