Als Genschman nach Münster kam
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Es begann zwischen Scheveningen und Schreberscholle und endete auf der Bühne der Weltpolitik: "Unter Gärtnern" entwickelte sich zum traditionell breitangelegten Plot. Auf der Suche nach dem Mörder landeten Boerne und Thiel diesmal im Jahr 1990.
Lange Zeit sah es beim Münsteraner "Tatort" so aus, als sei der Mörder, die Mörderin im Kreise der Schrebergemeinschaft zu finden. Sabine Schmidt (Sybille Canonica) hatte es in der eigenen Parzelle zwischen Ginster und Gänseblümchen dahingerafft, mit ihr auch gleich noch zwei Eichhörnchen. Hobby-Gärtner Ulrich Winer (Hans-Uwe Bauer) kam jedoch vielleicht etwas zu vordergründig als Täter in Frage, da musste noch irgendetwas passieren. Nicht nur dieser ausgesprochen stimmungsvolle Ausflug ins Seebad Schneverdingen legte eine Spur aus, es gab da ja auch noch den Eiswagen, der auffällig oft genau dort stand, wo sich für den Fall Entscheidendes tat.
Am Ende lösten die Münsteraner nicht nur mal eben 20 bis dahin ungeklärte Fälle aus den vergangenen Dekaden, Autorin Regine Bielefeldt und Regisseurin Brigitte Maria Bertele erinnerten zudem an ein weltpolitisch entscheidendes Treffen, das am 18. Juni 1990 in der "Tatort"-Stadt Münster abgehalten wurde. Im Mittelpunkt: der damalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher und sein sowjetischer Amtskollege Eduard Schewardnadse. Auf der Tagesordnung: die Wiedervereinigung Deutschlands.
Im 17. Jahrhundert war Münster bereits Schauplatz von historisch weitreichenden Verhandlungen. Über fünf Jahre streckten sich die Gespräche der politischen Führer des Dreißigjährigen Krieges, bis dieser am 24. Oktober 1648 mit dem Westfälischen Frieden sein Ende fand. Ort des Geschehens: der Friedenssaal im Historischen Rathaus. Genau hier trafen im Sommer 1990 nun Genscher und Schewardnadse zusammen, um über die Bedingungen der Deutschen Einheit und die anschließenden Kräfteverhältnisse zu beraten.
Der finale Showdown im "Sommerhaus der Stars" bringt dem Siegerpaar Sam Dylan und Rafi Rachek 50.000 Euro mehr auf dem Konto ein. Doch das Finale sorgt vor allem durch Eskalationen und Handgreiflichkeiten für Gesprächsstoff. Zuschauer diskutieren: Haben wir alle Trash-TV etwa jahrelang falsch verstanden?