
Wall Street wettet auf die Trump-Rezession
n-tv
Donald Trumps Zoll-Chaos schreckt die US-Verbraucher massiv ab. Und auch an den Märkten wächst die Sorge vor einem Wirtschaftseinbruch: Der Honeymoon der neuen US-Administration an der Börse scheint vorbei.
Seit Donald Trumps Amtsantritt im Januar schaut die ganze Welt wie in Schockstarre auf die USA. In atemberaubender Geschwindigkeit hat Trump Washington auf Kuschel-Kurs mit Moskau gebracht, die Ukraine-Hilfen eingestellt und einen globalen Handelskrieg mit China, Mexiko, Kanada und Europa, Amerikas wichtigsten Handelspartnern, vom Zaun gebrochen.
Nicht nur rund um den Globus, auch in der Heimat wird vielen Zuschauern, Demokraten wie Republikanern zugleich, offenbar mulmig zumute. Das Zoll-Chaos, das Trump in den ersten Wochen seiner Amtszeit angerichtet hat, schockt Verbraucher und Börsianer gleichermaßen. Viele Amerikaner halten wegen der Verunsicherung ihr Geld zusammen und verschieben wichtige Großeinkäufe und Investitionen. Die Börsianer bekommen deshalb längst das Zittern.
"Mir reichts", zitiert das "Wall Street Journal" den Kunden eines Autohändlers in Miami Beach. Eigentlich wollte er für seine Baufirma mit 35 Mitarbeitern einen neuen Jeep kaufen. Doch angesichts Trumps launenhafter Zollpolitik ist ihm das nun zu ungewiss. Stattdessen hat er Großbestellungen bei seinen Lieferanten in China storniert. Und denkt darüber nach, Mitarbeiter zu entlassen, aus Angst vor den Auswirkungen der Zölle auf die Baubranche. "Er hat keine Ahnung von der Wirtschaft", schimpft der Unternehmer über Trump.

Der Sportartikelhersteller Adidas will dem zuletzt kriselnden Marktführer Nike weitere Anteile abnehmen. Das ambitionierte Ziel lautet. Überall Nummer eins außer in den USA. Der Weg dahin ist weit. Doch der Dax-Konzern will im laufenden Jahr deutlich zulegen - und das ohne Olympia und ohne Frußball-WM.

Bayer will in den nächsten 21 Monaten endlich Licht am Ende des Klage-Tunnels nach der Monsanto-Übernahme sehen. Für das Tagesgeschäft erwartet das Unternehmen aber schrumpfende Geschäfte. Hoffnung gibt es in der Pharmasparte. Ein Analyst ist schon zufrieden, dass größere Enttäuschungen ausgelieben sind.