Vulkan spuckt Lava Dutzende Meter hoch
n-tv
Island erlebt den fünften Vulkanausbruch seit Dezember. Diesmal schießt die Lava mit noch mit mehr Druck aus der Erde als bei den vorherigen Eruptionen. Erneut bewegen sich die Ströme auf den Ort Grindavík zu.
Auf der isländischen Halbinsel Reykjanes ist erneut Lava ausgebrochen. Die Eruption begann nach einer Serie von Erdbeben am Vormittag zunächst ruhig, wie der isländische Wetterdienst mitteilte. Danach wurde der Ausbruch jedoch deutlich heftiger. Die Erdspalte, aus der die Lava austritt, riss auf 3,5 Kilometer Länge auf. Flüssiges Gestein wurde bis zu 50 Meter hoch geschleudert. Pro Sekunde flossen etwa 1000 Kubikmeter Lava aus der Spalte.
Der Ausbruch ist der fünfte seit Dezember und der bislang heftigste in der Gegend. Die Lava bedroht erneut den 3800-Einwohner-Ort Grindavík, der schon im November größtenteils geräumt worden war. Arbeiter und alle, die sich noch in der Stadt aufhielten, wurden nach Angaben der Polizei aufgefordert, den Ort zu verlassen. Die Lava hat bereits zwei der drei Straßen abgeschnitten, die nach Gindavík führen, und nähert sich der dritten. Das Thermalbad Blaue Lagune, eine der größten Touristenattraktionen des Landes, wurde evakuiert. Gut 700 Menschen sollen sich dort aufgehalten haben.
"Die Erde hat sich mit großer Kraft geöffnet", sagte Kristín Jónsdóttir, Geophysikerin beim isländischen Wetteramt. Diesmal habe sich mehr Magma angesammelt als bei früheren Eruptionen, man habe den Austritt schon bei Messungen vorausgesehen. "Wir haben eine ganze Weile auf diesen Ausbruch gewartet, und es ist ein Glück, dass er gerade jetzt stattfand." Barrieren, die zum Schutz von Grindavík errichtet worden sind, lenken die Lava ab. Bürgermeister Fannar Jónasson sagte, das flüssige Gestein bedecke bereits eine große Fläche. "Es handelt sich um ein viel größeres Volumen, das sich gerade auf die Stadt zubewegt", sagte er dem Sender RÚV.