Uganda erlebt ein Kaffee-Märchen - und China profitiert
n-tv
Wetterextreme zerstören große Teile der Kaffee-Ernte in Südamerika und Asien. Auf der Suche nach neuen Lieferanten werden europäische Kunden in Uganda fündig, doch ein neuer Konkurrent war schneller: China entdeckt den Kaffee für sich und verzückt ugandische Hersteller.
In Uganda herrscht Goldgräberstimmung. Kaffeebauern in dem ostafrikanischen Land können derzeit nicht schnell genug die satten roten Kaffeekirschen ernten. Die Wiege des Robusta-Kaffees ist plötzlich ein international wichtiger Kaffeeproduzent, weil Wetterextreme die Ernte in Brasilien und Vietnam, Europas Hauptlieferanten, zerstören. Internationale Kaffeepreise steigen auf Rekordhöhe. Kleinbauern in Uganda hingegen haben nie mehr für einen Sack Bohnen verdient. "Auf nach Uganda", so würde man meinen, lautet die Devise europäischer Einkäufer. Doch sie sind zu spät: Die Chinesen waren schneller und auch Diebe. Sie haben ugandische Kaffeeplantagen als neue Einkommensquelle entdeckt.
Ronald Bule ist ein kräftiger, einflussreicher Mann im Wakiso-Distrikt unweit des Viktoriasees. Schon sein Großvater baute hier, unweit des Äquators, Robusta-Kaffee an. "Er trug immer eine Krawatte auf dem Feld. Jeder hier sprach darüber", erzählt uns Ronald lachend. Die Krawatte hat er abgelegt, und dennoch hält Ronald Bule die Familientradition aufrecht: Bei der Arbeit auf seiner Plantage in Bulwanyi-Maya ist er immer adrett gekleidet. Ein Hemd mit Kragen ist das Minimum, das weiß jeder. Und natürlich auch, dass Ronald Bule inzwischen die meisten Kaffeesträucher der Kooperative besitzt, der 13.500 Kleinbauern angehören.
Damit Kremlchef Wladimir Putin nicht weiter seine Kriegskasse füllen kann, weigert sich die Ukraine den Gas-Transitvertrag mit Russland zu verlängern. Doch der Vertrag ist zum Jahreswechsel ausgelaufen. Russland stoppt den Export. Für mehrere EU-Länder, die noch Pipeline-Gas aus Russland bezogen, bringt der Liefer-Stopp Probleme.