Fehlendes Gas bringt Moldau und Transnistrien in Bedrängnis
n-tv
Seit 1. Januar fließt kein russisches Gas mehr durch die Ukraine nach Westeuropa. Das bekommen auch Moldau und das abtrünnige Transnistrien zu spüren. Im ersten Fall könnte politisches Kalkül Moskaus eine Rolle spielen. Der Kreml pocht auf die Begleichung von Schulden.
Ein von Russland verhängter Gaslieferstopp trifft in der Republik Moldau bislang vor allem die prorussische Separatistenregion Transnistrien. In dem schmalen Landstreifen an der Grenze zur Ukraine wurden am Neujahrstag für viele private Haushalte Erdgas und Fernwärme abgeschaltet. Kliniken und soziale Einrichtungen, Geschäfte und Hochhäuser sollten über die kommenden Tage noch aus vorhandenen Reserven versorgt werden. Das teilte die Separatistenführung in Tiraspol mit.
Die Stromproduktion mit Kohle sei am Mittwoch wieder aufgenommen worden, teilte der Regierungschef der Region, Wadim Krasnoselski, mit. Damit sei die Stromversorgung im Januar und Februar sichergestellt. Nach Krasnoselskis Angaben verfügt Transnistrien zudem über Gasreserven, die bei eingeschränktem Verbrauch in den nördlichen Teilen wahrscheinlich für zehn Tage und im Süden doppelt so lange reichen würden. Die Behörden versorgen demnach Wohnblöcke weiter mit Gas, damit die Bewohner kochen können. Zudem seien 30 Sammelplätze eingerichtet worden, an denen sich Menschen wärmen könnten und mit warmen Speisen versorgt würden.
Damit Kremlchef Wladimir Putin nicht weiter seine Kriegskasse füllen kann, weigert sich die Ukraine den Gas-Transitvertrag mit Russland zu verlängern. Doch der Vertrag ist zum Jahreswechsel ausgelaufen. Russland stoppt den Export. Für mehrere EU-Länder, die noch Pipeline-Gas aus Russland bezogen, bringt der Liefer-Stopp Probleme.