
Chinesischer Konzern kauft Flugtaxi-Pionier Volocopter
n-tv
Flugtaxis sind zeitweise in aller Munde, doch es scheitert in Deutschland an hohen Zulassungshürden und am Geld. Der badische Branchen-Pionier Volocopter muss aufgeben und geht insolvent. Für das einst so hoffnungsvolle Unternehmen findet sich ein Käufer in China.
Der chinesische Konzern Wanfeng will den insolventen Flugtaxi-Hersteller Volocopter für zehn Millionen Euro kaufen. Das geht aus einer Börsenmitteilung von Wanfeng vor Abschluss des Vertrags hervor. "Volocopter nimmt dazu aktuell keine Stellung", teilte eine Sprecherin des Unternehmens aus dem badischen Bruchsal mit. Wanfeng zufolge wird das Geschäft über eine eigens gegründete Tochtergesellschaft mit Sitz in Berlin abgewickelt, die dem österreichischen Flugzeughersteller Diamond Aircraft zugeordnet ist. Dieser ist zu 100 Prozent im Besitz von Wanfeng.
Volocopter hatte am zweiten Weihnachtstag einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht Karlsruhe bestellte Tobias Wahl von Anchor Rechtsanwälte zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Er wollte bis Ende Februar ein Sanierungskonzept entwickeln und mit Investoren umsetzen. Anfang März eröffnete das Amtsgericht das Insolvenzverfahren. Auf einer Versammlung Anfang vergangener Woche wurden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darüber informiert, dass sie mit sofortiger Wirkung freigestellt würden. Betroffen sind nach dpa-Informationen um die 450 Menschen. Laut "Wirtschaftswoche" sollen jedoch etwa 160 davon weiterbeschäftigt werden.

Tausende Flüge fallen aus, mehr als eine halbe Million Menschen können ihre Reise nicht antreten - an Deutschlands größten Flughäfen wird gestreikt. Beschäftigte fordern mehr Geld und freie Tage. Arbeitgeber kritisieren die Aktion als "nicht zielführend" und werfen Gewerkschaften "Maßlosigkeit" vor.