Telegram ist Stützpfeiler rechter Online-Strategie
n-tv
Telegram-Kanäle wie "Fluthilfe" oder "Hochwasserkatastrophe" klingen unverdächtig. Doch die Inhalte sind alles andere als harmlos. Rechtsextreme und Verschwörungsideologen nutzen strategisch den Messengerdienst, um ihre Inhalte zu verbreiten, zeigt eine Studie.
Als Reaktion auf staatliche Kontrolle und behördliche Auflagen für soziale Netzwerke haben Rechtsextreme und Gegner der Corona-Maßnahmen ihre Online-Strategie angepasst. Besonders das Onlinenetzwerk Telegram sei dabei ein Stützpfeiler der rechtsextremen Szene und wichtiger Bestandteil ihrer Radikalisierungsstrategien, heißt es in einer Studie der Extremismusforscher des Institute for Strategic Dialogue Germany (ISD Germany).
Um nicht von etablierten Plattformen wie Youtube oder Facebook gesperrt zu werden, würden die Extremisten dort auf offen rechtsextreme Inhalte verzichten, sagte der Co-Autor der Studien Christian Schwieter, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Stattdessen würden sie dort aber auf ihre Telegram-Kanäle verweisen. Diese trügen harmlose Namen wie "Fluthilfe" oder "Hochwasserkatastrophe". Dort würden dann aber "äußerst antisemitische und rechtsextreme Inhalte" verbreitet. Es sei eine "strategische Radikalisierungsspirale", sagte Schwieter. Und es sei eine Strategie, die durch die Einführung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes "befeuert" worden sei.
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