TÜV Süd weist Schuld für Dammbruch zurück
n-tv
Betroffene geben dem TÜV Süd eine Mitverantwortung für die Dammbruch-Katastrophe in Brasilien mit Hunderten Toten. Vor dem Landgericht München sind die Fronten verhärtet, stellt auch die Richterin fest und vertagt die Urteilsverkündung. Im Saal kommt es zu emotionalen Szenen.
Der TÜV Süd hat vor dem Landgericht München jede Verantwortung für den tödlichen Dammbruch eines Bergwerks im brasilianischen Brumadinho bestritten. Bei dem Unglück waren 2019 mindestens 270 Menschen zu Tode gekommen. Wahrscheinliche Ursache seien die Bohrungen und Sprengungen am Tag des Dammbruchs, für die der Bergbaukonzern Vale verantwortlich sei, sagten die Anwälte des TÜV Süd.
Die Gemeinde Brumadinho und die Familie einer bei der Katastrophe getöteten Ingenieurin fordern Schmerzensgeld und Schadenersatz. Wider besseres Wissen habe der TÜV Süd eine falsche Stabilitätserklärung für den Damm abgegeben, sagten ihre Anwälte. Die Vorsitzende Richterin Ingrid Henn stellte fürs Protokoll schnell fest: "Eine gütliche Einigung kommt nicht zustande." Eine Entscheidung will sie nun am 1. Februar 2022 verkünden.