So wütet die Schweinepest im Osten
n-tv
Eine fast hundertprozentige Sterblichkeit, drakonische staatliche Maßnahmen bei einem Ausbruch und ein neuer Zaun, der Grenzübertritte verhindern soll: ASP ist die Blaupause für einen echten Albtraum.
Es gibt in "Schweine" eine Szene, die jeden Landwirt ins Mark treffen dürfte und auch für unbeteiligte Zuschauer schwer zu verdauen ist: Ein Van fährt über schmale Landstraßen bis zu einem Bauernhof, Gestalten in weißer Schutzkleidung steigen aus und betreten eines der Gebäude. Es ist offenbar der Stall, denn während es nichts zu sehen gibt, hört man mehr, als man möchte: Die vielstimmigen Todesschreie von Schweinen, die gerade noch quicklebendig und gesund durch die Kamera gelaufen sind - und jetzt aus Sicherheitsgründen gekeult werden.
Es geht im neuen Brandenburger "Polizeiruf" um den Mord an einem Berliner Anwalt und seine ziemlich unappetitliche Bande von Kollegen, die ihre Freizeit besoffen und jagend in polnischen Wäldern verbringen. Zumindest als Aufhänger, denn der eigentliche Hauptdarsteller des Films ist die Afrikanische Schweinepest (ASP), die seit einigen Jahren im deutsch-polnischen Grenzgebiet grassiert: Hochansteckend befällt das Virus Haus- und Wildschweine und sorgt für eine nahezu hundertprozentige Sterblichkeit unter seinen Opfern. Für den Menschen selbst ist die Krankheit ungefährlich, aber ihre Ausbreitung kann verheerende wirtschaftliche Auswirkungen haben, insbesondere für Landwirte und Betriebe, die von der Schweinehaltung abhängig sind.
Die beispiellose Sterblichkeitsrate des 2007 erstmals in Georgien diagnostizierten Virus ist einer der Gründe für die drakonischen Maßnahmen, die im Falle eines ASP-Ausbruchs in Kraft treten: In einem Umkreis von drei Kilometern werden alle Hausschweine auf Anordnung der Veterinärbehörde getötet, selbst wenn sie nicht erkrankt sind - erweitert in vielen Fällen um eine bis zu sieben Kilometer breite Pufferzone. "Zehntausende gekeulte Schweine, leere Ställe und zerstörte Existenzen dies- und jenseits der Grenze", fasst "Polizeiruf"-Regisseur Tomasz E. Rudzik die Auswirkungen auf die Bewohner betroffener Gebiete zusammen.
Der finale Showdown im "Sommerhaus der Stars" bringt dem Siegerpaar Sam Dylan und Rafi Rachek 50.000 Euro mehr auf dem Konto ein. Doch das Finale sorgt vor allem durch Eskalationen und Handgreiflichkeiten für Gesprächsstoff. Zuschauer diskutieren: Haben wir alle Trash-TV etwa jahrelang falsch verstanden?