Schutzschild weg, schneller schießen und volles Risiko
n-tv
Ohne die erfolgreichste Biathletin der jüngeren Vergangenheit startet das deutsche Team in Schweden in den neuen Winter. Die Konkurrenz scheint übermächtig, doch eine Rückkehrerin ist die Hoffnungsträgerin. Der neue Bundestrainer Uros Velepec fordert ohnehin absoluten Einsatz.
Auf der Jagd nach Norwegens Super-Biathleten gehen die deutschen Skijäger in einem richtungsweisenden Winter neue Wege. "Wir müssen mehr riskieren, schneller schießen und alles zu 100 Prozent machen, sonst haben wir keine Chance", sagte der neue Bundestrainer Uros Velepec. Nach dem Karriereende von Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick und dem Rückzug des langjährigen Chefcoachs Mark Kirchner beginnt am Samstag (12.30 Uhr/ARD und Eurosport) mit den Mixed-Wettbewerben im schwedischen Östersund eine WM-Saison, vor der es noch einige offene Fragen gibt.
"Wir hoffen, dass alle einen Schritt nach vorn machen", sagte Velepec. Der 56-jährige Slowene war bis zum Frühjahr noch Kirchners Assistent. Der Thüringer zog sich nach mehr als einem Jahrzehnt in verantwortlicher Position aber zurück und betreut den Nachwuchs. "Der Druck ist jetzt größer", sagte Velepec. Denn von seinen Athletinnen und Athleten werden im liebsten TV-Wintersport der Deutschen weiter Erfolge erwartet. Allerdings fehlt in der Sächsin Herrmann-Wick die erfolgreichste Athletin, die mit ihren Siegen und Medaillen zuletzt viel kaschierte. "Es ist jetzt ein Schutzschild weg, das hat die Denise durch Leistung gebracht", sagte Sportdirektor Felix Bitterling: "Das ist jetzt eine Chance für neue Gesichter."
Allerdings ist die Situation bei den Männern und Frauen sehr unterschiedlich. Während bei den Herren neben Ex-Weltmeister Benedikt Doll niemand in der Lage scheint, konstant mit den übermächtigen Norwegern um Dauersieger Johannes Thingnes Bö und Verfolger Sturla Holm Laegreid mitzuhalten, wächst ein Frauenteam mit vielen Hoffnungsträgerinnen heran. Noch scheinen sie aber nicht weit genug, um dauerhaft gegen die Stars wie Elvira und Hanna Öberg (Schweden), Lisa Vittozzi (Italien) oder Julia Simon (Frankreich) zu bestehen. "Bei den Damen ist mir überhaupt nicht bange mit Blick auf 2026", sagte Bitterling trotzdem.
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