Polizei informierte Waffenbehörde nicht über Soldaten
n-tv
Ein 32-jähriger Bundeswehrsoldat erschießt vier Menschen aus dem nächsten Umfeld seiner Ehefrau. Offenbar will er sie für die Trennung bestrafen. Dass der Mann gefährlich ist, wusste die Polizei. Bei der Waffenbehörde kam die Information allerdings nicht rechtzeitig an.
Nach den tödlichen Schüssen eines Bundeswehrsoldaten im niedersächsischen Kreis Rotenburg gibt es Hinweise auf eine Polizeipanne. Dass von dem Mann eine Gefahr ausging, wusste die örtliche Waffenbehörde nicht, obwohl die Ex-Partnerin laut Polizei wenige Tage vor der Tat Anzeige wegen Bedrohung gegen ihn gestellt hatte, wie das Nachrichtenportal t-online schreibt. Nach Angaben des Landkreises Rotenburg habe es die Polizei dann versäumt, die zuständige Waffenbehörde über die Gefahr zu informieren.
"In den Unterlagen finden sich keinerlei Hinweise auf eine mögliche Bedrohung durch den Täter, eine Strafanzeige von Seiten der Polizei liegt dem Landkreis nicht vor", sagte eine Sprecherin des Landkreises dem Portal auf Anfrage. Hätte diese Warnung vorgelegen, hätte die Waffenbehörde dem späteren Täter mit Verweis auf Paragraf 41 des Waffengesetzes die Waffen wegnehmen können. Die Polizei äußerte sich bislang nicht zu der Frage, warum die Meldung unterblieb.
Der 32-jährige Soldat soll in der Nacht zum Freitag den neuen Freund seiner in Trennung lebenden Ehefrau und dessen Mutter im niedersächsischen Scheeßel getötet haben. Anschließend soll er im wenige Kilometer entfernten Bothel eine Freundin seiner Ex-Partnerin und deren dreijähriges Kind erschossen haben. Die Ermittler vermuten, dass der Schütze seine Frau habe bestrafen wollen, indem er ihr nahestehende Menschen tötete.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.