
Gefangene pflegen Hühner und finden neue Hoffnung
n-tv
In Castrop-Rauxel pflegen Inhaftierte Hühner, die dem Schlachter entkommen sind. Die Arbeit bringt unerwartete emotionale Bindungen und neue Perspektiven. Bald kommen noch mehr Tiere hinzu.
Hühner sausen übers JVA-Gelände. Freilaufend, aber eingezäunt. Betreut, gehegt und gepflegt von mehreren inhaftierten Männern. Die Mission der Gefangenen: Leben retten, junges Federvieh aufpäppeln, das schon so gut wie auf dem Weg zum Schlachter war. Aktuell kümmern sich im offenen Vollzug in Castrop-Rauxel vor allem Ryan, Manuel und Marco um die vielen Hühner und um zwei Hähne. Wenn mal ein Tier ausbricht, fangen die Häftlinge es ein.
"Auch der gestandene, muskulöse Straftäter drückt schon mal ein Tränchen ab, wenn die kranken, leidenden Hühner bei uns ankommen", beobachtet die JVA-Bedienstete und Projektleiterin Anika Schäfer. "Das macht auch emotional was mit ihnen." Schon viele Insassen haben die Tiere seit Start des Projekts vor zehn Jahren "mit Leidenschaft" gefüttert, ihnen ein sauberes Zuhause organisiert, das Areal in Schuss gehalten. Der Job ist beliebt, die Warteliste lang. "Das ist ein selbstständiger Bereich, es wird nicht andauernd kontrolliert."
In einigen Bundesländern wie in Berlin oder Baden-Württemberg arbeitet das ein oder andere Gefängnis mit Tieren. Beim Federvieh ist Nordrhein-Westfalen ganz vorne. An fünf Standorten in NRW laufen Knasthuhn-Projekte, die meisten Tiere - mehr als 90 - gibt es in der JVA Castrop-Rauxel.

Wieder ist ein Auto in eine Personengruppe gefahren. In der Innenstadt von Passau werden mehrere Menschen verletzt, darunter laut einem Bericht auch die Frau und das Kind des 48-jährigen Fahrers. Die Polizei nimmt ihn fest und schließt nicht aus, dass er das Auto bewusst in die Menschengruppe gelenkt hat.