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Martin Winterkorn wird im Herbst der Prozess gemacht
n-tv
Wegen Betrugsverdachts und weil er Anleger nicht rechtzeitig über Volkswagens Abgasmanipulationen informiert haben soll, droht dem früheren VW-Konzernchef eine hohe Strafe. Winterkorn muss sich auf mindestens ein Jahr voller Gerichtsverhandlungen einstellen.
Der ehemalige Volkswagen-Chef Martin Winterkorn muss sich wegen des Dieselskandals ab September in Braunschweig vor Gericht verantworten. Die Hauptverhandlung beginne am 3. September, teilte das Landgericht Braunschweig mit. Dabei werden das Verfahren wegen des Verdachts des Betrugs und der Falschaussage sowie das Verfahren wegen des Verdachts der Marktmanipulation verbunden. Zunächst seien 89 Verhandlungstermine bis September 2025 vorgesehen.
Das letztere Verfahren war Ende 2023 wieder aufgenommen worden. Demnach soll Winterkorn im Jahr 2015 den Kapitalmarkt nicht rechtzeitig über massenhafte Abgasmanipulationen bei Dieselmotoren informiert haben. Diese hatten für den Konzern Schadenersatzforderungen und Strafzahlungen in Milliardenhöhe nach sich gezogen. Die Anklage wirft Winterkorn vor, Anleger bewusst nicht über den Einbau einer unzulässigen Abschalteinrichtung informiert zu haben, obwohl er dazu nach dem Wertpapierhandelsgesetz verpflichtet gewesen wäre.
Das Verfahren war 2021 zunächst unter Verweis auf das Verfahren wegen Betrugs eingestellt worden. Da Winterkorn wegen des Vorwurfs des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs ohnehin mit einer hohen Strafe rechnen müsse, falle das Manipulationsverfahren nicht ins Gewicht, hatte das Gericht damals argumentiert. Nun soll sich der Ex-VW-Chef doch wegen der beiden Vorwürfe verantworten.