Leipziger Buchmesse feiert Neustart nach Pandemie
n-tv
Die Wiedersehensfreude ist groß: Nach pandemiebedingter Zwangspause öffnet die Leipziger Buchmesse wieder ihre Pforten. Zahlreiche Buchfans erleben Altbekanntes und Neuerdachtes. Und drei sprachbegabte Menschen erhalten zur Eröffnung gut dotierte Preise.
Der Lyriker und Theatermacher Dinçer Güçyeter ist diesjähriger Träger des Preises der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik. "Ich hoffe, dass dieser Roman der kommenden Generation den Mut gibt, mit neuen literarischen Formen zu arbeiten und keine Angst zu haben, sich verletzlich zu machen", sagte der 1979 in Nettetal (NRW) geborene Autor des Romans "Unser Deutschlandmärchen" nach der Verleihung des Preises in Leipzig. In seinem Buch erzählt Güçyeter von den Schmerzen, Entbehrungen, Einsamkeiten und Sehnsüchten seiner Eltern, die Ende der 1960er Jahre aus der Westtürkei als Gastarbeiter nach Deutschland kamen.
Die Jury würdigte die poetische Sprache Güçyeters. Zudem stehe seine Familiengeschichte stellvertretend für viele Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter, die Rassismus und belastende Arbeitsbedingungen erleben mussten. "Jeder schreibt sein eigenes Märchen, das ist meins", sagte der Autor, dessen Buch all jene würdigen soll, die "den Blick offen halten und was bewegen wollen".
Der Preis der Leipziger Buchmesse ist mit insgesamt 60.000 Euro dotiert und wird in drei Kategorien vergeben. In der Kategorie Sachbuch/Essayistik setzte sich Regina Scheer durch. Ihr Buch "Bittere Brunnen" thematisiert das Leben der jüdischen Kommunistin Hertha Gordon-Walcher. In der Übersetzungs-Sparte gewann Johanna Schwering. Sie übertrug den Coming-of-Age-Roman "Die Cousinen" von Aurora Venturini aus dem argentinischen Spanisch.
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