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Energie wie die Sonne? "Verdammt nah dran"
n-tv
Im Zentrum der Sonne verschmelzen unaufhörlich Kerne von Wasserstoffatomen und setzen enorm viel Energie frei. Dieser Fusionsprozess ist für das Leuchten von Sternen verantwortlich. Seit Jahrzehnten träumt die Wissenschaft davon, ihn auch auf der Erde einsetzen zu können. Im Kampf gegen den Klimawandel wäre er eine große Hilfe. Mit einem Kilo Wasserstoff könne man genauso viel Energie erzeugen wie ein Kohlekraftwerk mit 10.000 Tonnen Kohle, erklärt Thomas Klinger im "Klima-Labor" von ntv. Der Plasmaphysiker sagt, "wir sind verdammt nah dran", die neue Energiequelle zu erschließen. "Es ist die neue Energiequelle, die die Menschheit noch nicht nutzt", erklärt er. Ein sehr gut verschlossenes Fass. "Aber an dem Deckel zerren wir schon herum."
ntv.de: Sie versuchen eine Art kleine Sonne auf der Erde zu erschaffen. Worum geht es da?
Thomas Klinger: Das ist das Oberthema der gesamten Fusionsforschung. Das ist verbunden mit der Plasmaphysik, die sich mit diesem Materiezustand auseinandersetzt: Man braucht diesen Materiezustand, um den Prozess der Fusion auf der Erde zu erzeugen. Der findet in jedem Stern statt, auch in der Sonne. Die ist ja auch nur ein ganz stinknormaler Durchschnittsstern.
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Wasserstoff soll eine wichtige Rolle in einer klimafreundlichen Zukunft spielen: als Energielieferant, Energiespeicher und zum Einsatz in einer CO2-neutralen Industrie. Bisher liegen die Hoffnungen auf grünem Wasserstoff, der unter Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind- und Sonnenkraft aus Wasser erzeugt wird. Doch die Produktion ist bislang gering, denn die notwendigen Investitionen sind gewaltig. Andere Verfahren, wie die Herstellung von Wasserstoff aus Öl- oder Gas, werden nur als Zwischenlösungen gesehen.
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Der Mensch hat immer wieder versucht, über die Natur Herr zu werden. Gelungen ist es ihm noch nicht. Im Gegenteil, wie der Klimawandel beweist. Der Italiener Vincenzo Levizzani, Wolkenphysiker und Forschungsleiter am Institut für Atmosphärenwissenschaften und Klima des Nationalen Forschungsrats (CNR) ist Autor des Buchs "Das Geheimnis der Wolken - Handbuch zum Lesen des Himmels". Über Experimente mit dem Wetter, eine kostspielige Möglichkeit, mit Wolken den Klimawandel zu bremsen und das Erlernen der Wolkensprache spricht Levizzani mit ntv.de.