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Wasser aus Nebel soll Wüsten-Stadt versorgen
n-tv
Ein Forschungsteam stellt in der extrem trockenen Atacama-Wüste große Netze auf. Mit dem Experiment soll die Frage geklärt werden, wie viel Wasser mit den speziellen Kollektoren, die den Nebel einfangen und ganz ohne zusätzliche Energie auskommen, gewonnen werden kann.
In der extrem trockenen Atacama-Wüste könnte Nebel eine neue Wasserquelle sein. Eine chilenisch-belgische Studie, veröffentlicht im Fachblatt "Frontiers in Environmental Science", zeigt, dass spezielle Kollektoren täglich mehrere Liter Wasser pro Quadratmeter gewinnen könnten.
Die Atacama-Wüste gilt mit weniger als einem Liter Niederschlag pro Quadratmeter pro Jahr als eine der trockensten Regionen weltweit. Viele Städte nutzen Grundwasser, das aus Regenfällen stammt, die zuletzt vor 10.000 bis 17.000 Jahren in größerem Ausmaß niedergingen.
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Wasserstoff soll eine wichtige Rolle in einer klimafreundlichen Zukunft spielen: als Energielieferant, Energiespeicher und zum Einsatz in einer CO2-neutralen Industrie. Bisher liegen die Hoffnungen auf grünem Wasserstoff, der unter Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind- und Sonnenkraft aus Wasser erzeugt wird. Doch die Produktion ist bislang gering, denn die notwendigen Investitionen sind gewaltig. Andere Verfahren, wie die Herstellung von Wasserstoff aus Öl- oder Gas, werden nur als Zwischenlösungen gesehen.
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Der Mensch hat immer wieder versucht, über die Natur Herr zu werden. Gelungen ist es ihm noch nicht. Im Gegenteil, wie der Klimawandel beweist. Der Italiener Vincenzo Levizzani, Wolkenphysiker und Forschungsleiter am Institut für Atmosphärenwissenschaften und Klima des Nationalen Forschungsrats (CNR) ist Autor des Buchs "Das Geheimnis der Wolken - Handbuch zum Lesen des Himmels". Über Experimente mit dem Wetter, eine kostspielige Möglichkeit, mit Wolken den Klimawandel zu bremsen und das Erlernen der Wolkensprache spricht Levizzani mit ntv.de.