Duo baggert sich ein Loch in die Chinesische Mauer
n-tv
Der US-Zauberkünstler David Copperfield schreitet in einem seiner bekanntesten Tricks einst durch die Chinesische Mauer. Jahrzehnte später will ein chinesisches Duo ähnliches schaffen - allerdings mithilfe eines Baggers. Die Mauer nimmt starken Schaden, es gibt zwei Festnahmen.
Die Chinesische Mauer ist ein gewaltiges Bauwerk, Tausende Kilometer zieht sich die Militäranlage durch China, sogar vom Weltraum aus ist sie zu sehen. Gebaut wurde an dem steinernen Mammutprojekt von 220 vor Christus an bis zur Ming-Dynastie im 17. Jahrhundert immer wieder. Die jüngsten Baumaßnahmen allerdings sind erst wenige Tage alt - und sorgen für großen Ärger und zwei Festnahmen.
Wie die BBC berichtet, wurden bereits Ende August in der Provinz Shanxi ein Mann und eine Frau festgenommen, weil sie eine "große Lücke" in das Weltkulturerbe baggerten, indem sie einen bereits vorhandenen kleinen Durchgang durch die Große Mauer erweiterten - damit ihr Bagger hindurchfahren konnte. Nach Angaben der Polizei wollten sich die beiden eine Abkürzung zu ihrer Baustelle schaffen. Die beiden hätten der "chinesischen Mauer und der Sicherheit des Kulturerbes unumkehrbaren Schaden zugefügt." Die Behörden seien dem Duo schnell auf die Schliche gekommen, die Spuren, die die schweren Baumaschinen hinterlassen hatten, waren unübersehbar und leicht zu verfolgen.
Einem Bericht der Zeitung Beijing Times aus dem Jahr 2016 zufolge sind mehr als 30 % der Großen Mauer vollständig verschwunden, und nur 8 % gelten als gut erhalten. Der nun beschädigte Abschnitt wurde in der chinesischen Ming-Dynastie vom 14. bis 17. Jahrhundert errichtet - und ist kaum als Teil der einst größten Militärinfrastruktur der Welt zu identifizieren. Die Reste des in anderen Abschnitten prachtvoll erhaltenen und von Touristenmassen bevölkerten Bauwerks sind hier, im Bereich der 32. Großen Mauer, zumeist von Gras und Erde bedeckt.