"Dienst der sächsischen Polizei in Gefahr"
n-tv
Gewerkschafter fürchten um die Einsatzfähigkeit von Sachsens Polizei. Die Inzidenz unter den Beamten liege bei etwa 4000. Das Innenministerium weist das zurück und spricht von einer Einzelmeinung.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft Sachsen befürchtet, dass die Beamten in dem Bundesland bald nicht mehr einsatzfähig sind. Das sagte deren Pressesprecherin Cathleen Martin RTL. Von 14.000 Polizisten seien schon jetzt rund 400 an Corona erkrankt und 600 in Quarantäne. Martin geht von einer Inzidenz von etwa 4000 aus. Sie wirft dem Innenministerium vor, sich nicht rechtzeitig um Booster-Impfungen gekümmert zu haben. Das Ministerium erklärte jedoch, es könne diese Einschätzung der Lage nicht bestätigen. Die Einsatzfähigkeit der sächsischen Polizei sei aktuell nicht gefährdet, teilte das sächsische Innenministerium RTL mit.
Die Gewerkschafterin kritisiert, erst jetzt werde der Bedarf für Booster-Impfungen geprüft. Als der Amtsarzt Mitte des Jahres beim Innenministerium angemerkt habe, die Polizisten müssten dringend geboostert werden, sei der Appell offenbar verhallt. "Ich weiß nicht, wie lange der Dienstbetrieb in den einzelnen Revieren aufrechterhalten werden kann", sagte Martin. "Es wird jetzt langsam megakritisch, denn zu den Erkrankten kommen ja noch die Ungeimpften, die 14 Tage in Quarantäne müssen."