"Ausreden sind besser als Eskalation"
n-tv
Weihnachten gilt als Fest der Liebe und Besinnung. Doch für viele Familien gipfeln die Feiertage in Streit und Enttäuschung - und das alle Jahre wieder. Wie sich Zoff unterm Christbaum verhindern lässt und was zu tun ist, wenn es bereits gekracht hat, verrät der Psychologe und Psychotherapeut Peter Kaiser.
ntv.de: Jedes Jahr aufs Neue bedeuten die Feiertage für viele Familien Stress und Streit. Doch warum gibt es eigentlich immer wieder Zoff an Weihnachten?
Peter Kaiser: An Weihnachten kommen häufig Angehörige zusammen, die sich während des ganzen Jahres gar nicht oder nur wenig sehen und deshalb nicht gut aufeinander eingespielt sind. Allein diese Konstellation ist schon konfliktanfällig. Außerdem können unterschiedliche Berufe, Bildungsgänge, Lebensvorstellungen oder auch Vermögensverhältnisse dazu führen, dass sich einzelne Familienmitglieder unverstanden oder benachteiligt fühlen. Außerdem sind Patchworkfamilien immer verbreiteter, für die Zeit- und Organisationspläne eine echte Herausforderung sind. Sprich: Welcher Familienteil wird an welchem Tag und in welcher Reihenfolge besucht? Wenn dann auch noch Ex-Partner ins Spiel kommen, die sich nicht grün sind, wird es besonders heikel.
Hinzu kommt, dass alle unterschiedliche und zum Teil sehr hohe Erwartungen an die Festtage haben: Es soll alles schön und harmonisch sein, aber was man darunter genau versteht, darüber gibt es eben ganz individuelle Auffassungen und Vorstellungen, die untereinander meist nicht abgeglichen sind. Es handelt sich also um unausgesprochene Erwartungen, über die erst gesprochen wird, wenn die Enttäuschung bereits da ist.
Das letzte weiße Weihnachten ist fast eineinhalb Jahrzehnte her. Und die Hoffnung, dass das Land flächendeckend zum Fest unter Schnee liegt, wird sich auch in diesem Jahr nicht erfüllen, wie die ntv-Meteorologen voraussagen. Immerhin werden vielerorts die grauen Tage vorbei sein. Und zumindest stellenweise ist Frau Holle fleißig.
Nach mehreren tödlichen Vorfällen mit XL-Bully-Hunden verbieten England und Wales die Zucht, den Verkauf und schließlich die Haltung der Tiere. Seitdem werden mehr als 100 von ihnen pro Monat eingeschläfert. Während die Kosten der Polizei in die Höhe schnellen, scheint das Problem allerdings nicht gelöst.