Auch Steffen Baumgart kann den HSV nicht retten
n-tv
Aufsteigen wollte Steffen Baumgart mit dem Hamburger SV. Knapp zwei Monate nach seinem Einstieg beim Zweitligisten sieht jedoch alles danach aus, als würden die Rothosen zum sechsten Mal in Folge an der Bundesliga-Rückkehr scheitern. Das Problem liegt aber viel tiefer.
An den kernigen Auftritt von Steffen Baumgart wird sich so mancher Fan noch wehmütig erinnern. Mit schwarzer HSV-Kappe auf dem Kopf marschierte der Kultcoach in den vollgepackten Presseraum des Volksparkstadions und gab direkt Vollgas. "Ich bin hier, weil wir aufsteigen wollen", rief er den Anhängern zu. Die Welt beim Hamburger SV war in Ordnung, der Traum von der Bundesliga-Rückkehr im sechsten Zweitliga-Jahr bekam mit dem authentischen Baumgart neue Nahrung.
Nur zwei Monate später ist jegliche Euphorie verflogen, der Zauber, den Baumgart bei seiner Vorstellung versprühte, ist tiefer Ernüchterung gewichen. Kein Wunder: Aus Relegationsplatz drei mit Tuchfühlung zu den direkten Aufstiegsrängen ist ein kaum einholbarer Rückstand geworden. Und Baumgart, dem gefeierten Helden aus Kölner Europacup-Zeiten, blüht das nächste sportliche Scheitern binnen weniger Monate.
Ein "Riesenfehler" sei die Verpflichtung des Rostockers gewesen, sagte Christoph Daum dem Magazin "11 Freunde" und kritisierte den Baumgart-Stil beim HSV mit deutlichen Worten: "Den Aufstieg mit attraktivem 'Immer-vorne-voll-drauf'-Fußball erzwingen zu wollen, grenzt an Kamikaze." Baumgart reagierte gelassen. "Ich schätze Christoph Daum sehr", sagte er und gab sich pragmatisch: "Wenn ich mich jetzt auf jeden stürze, der eine schlechte Meinung über mich hat, dann krieg' ich schlechte Laune, das sollte ich lassen."
Alles ist angerichtet für Werder Bremen. Weil der FSV Mainz 05 überraschend bei Union Berlin unterliegt, könnte der Altmeister mit einem Sieg gegen Augsburg auf einen Europapokalrang springen. Das klingt machbar, denken die Fans am Weserstrand. Doch Samuel Essende überrumpelt die Elf von Trainer Werner.