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Abenteuer und Leidenschaft mit selbst gebackenem Brot
n-tv
Es hat sich längst herumgesprochen: Selbstgebackenes Brot schmeckt besser und ist gesünder. Sie bestimmen die Qualität der Zutaten und Sie wissen, was in Ihrem fertigen Brot drinsteckt. Nicht zu unterschätzen: zu erleben, zu sehen, zu riechen und zu fühlen, wie Brot entsteht. Brotbacken entspannt und erdet.
Das kennen Sie sicher auch: Im Laufe des Lebens ändert sich der Geschmack, die Vorlieben werden andere, manche aus der Kindheit bleiben aber auch. Ich zum Beispiel weiß heute nicht mehr, warum ich jahrelang nicht das war, was man unter einem Brotesser versteht. "Stulle", wie es in Berlin/Brandenburg heißt, war für mich das Letzte, was ich essen wollte. Belegte Brote waren nie meine erste Wahl, nur zum Wandern nahm ich welche mit. Und heute? Heute kann ich mich für gutes Brot richtig begeistern - GUTES Brot, das wohlschmeckend und bekömmlich ist. Leider habe ich in meiner Wohnnähe keinen Bäcker, auf dessen Waren das zutrifft. Und dieses Problem kennen sicher viele von Ihnen auch. Ich fing irgendwann an, Brot und Brötchen selbst zu backen, mit oder ohne Sauerteig, dunkel oder hell, rund oder eckig. Das macht viel Spaß, das Kneten von Hand ist irgendwie sinnlich und entspannend und mit den richtigen Rezepten ist die ganze Sache gar nicht so arbeitsintensiv, wie die meisten befürchten. Die längste Zeit ruht nämlich der Brotteig. Ob Sie in dieser Zeit auch ruhen oder spazieren gehen, bleibt Ihnen überlassen. Übrigens: Während der Teig ruht, ist er nicht faul, denn er geht ...
Dennoch habe ich irgendwann mit dem DIY wieder aufgehört, was mich heute noch wurmt. Mein Sauerteig "Lutz", natürlich benannt nach Brotpapst Lutz Geißler, der mich mit seinen Rezeptbüchern zum Brotbacken gebracht hatte, hatte in urlaubsbedingter längerer Abwesenheit sein Leben im Kühlschrank eingestellt. Und danach war ich zu faul, nochmal damit anzufangen. Nur aus purer Bequemlichkeit! Schon lange ärgere ich mich darüber und vielleicht führen mich jetzt zwei neue Brotbackbücher auf den Pfad der Tugend zurück - genauer gesagt - in die Küche: "Baking Passion" von Sven Teichmann und "Breadventures" von Jo Semola, beide im Becker Joest Volk Verlag erschienen. Die Autoren sind beide Content-Creator und versammeln hinter sich recht große Fan-Gemeinden. Auch ihre jetzt vorliegenden Bücher wenden sich vor allem an eine junge Leserschaft, die Spaß daran hat, Streetfood-Trends aus anderen Ländern zu entdecken und nachzubacken. Was nicht bedeutet, dass nicht auch "Ältere" Spaß an Trends haben (so wie ich) und sich für diese Bücher begeistern können (so wie ich). Rezepte für klassische Brote und Brötchen fehlen selbstverständlich nicht, aber das Hauptaugenmerk ist auf Trendgebäcke gerichtet. Einige wenige Rezepte, zum Beispiel Zupfbrote und Bao-Buns, finden Sie in beiden Büchern - natürlich nicht identisch! Wenn Sie erst mal mit dem Brotbacken angefangen haben, werden Sie feststellen: Das ist gar nicht so schwer! Etliche Rezepte in beiden Büchern sind unkompliziert, doch einige sind recht anspruchsvoll. Da dürften es Newcomer nicht ganz einfach haben, sich da reinzufitzen. Erfahrung kann also nicht schaden.
"Baking Passion" von Sven Teichmann trägt den Untertitel "1 Mehl - 1000 Möglichkeiten". Tatsächlich: Bei allen Rezepten, von Brot über Fladen bis zu Schnecken, verwendet Teichmann nur die italienische Weizenmehltype 00 (Tipo 00), die es nicht nur bei italienischen Händlern oder online gibt, sondern längst auch in gut sortierten deutschen Supermärkten. Tipo 00 wird oft verglichen mit unserer Weizenmehl-Type 405, beide sind zum Beispiel fein ausgemahlen. Dennoch gibt es einen wesentlichen Unterschied: Tipo 00 hat bessere Kleberwerte, was den Teig besonders stabil und reißfest macht. Es absorbiert viel Wasser, wodurch der Teig eine gleichmäßige Konsistenz erhält. Aber keine Bange, auch Type 405 leistet gute Dienste, auch ich habe damit angefangen, bevor ich Tipo 00 entdeckte. Weil Grundlagenwissen noch niemandem geschadet hat, gibt's bei "Baking Passion" eine Prise davon: Ein Back-Guide bringt Sie auf die Spur von Mehl, Hefe und Sauerteig, Teigführung und Knet-Techniken. Keine langatmigen Aufsätze darüber, sondern kurz und knackig und auf den Punkt gebracht. Mit den wichtigsten acht Tipps leitet Teichmann sein Back-Werk ein, doch sollten Sie die ausführlichen Informationen im Back-Guide nicht außer Acht lassen, die sind erst nach den Rezepten angesiedelt.
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"Höher, schneller, weiter!" Mit ihren heute 65 Jahren glaubte die erfolgreiche Unternehmerin lange an das alte Wohlstandsversprechen. Doch als Cordula Weimann 2019 in die Augen ihres Enkels blickte, erkannte sie, dass sich etwas ändern muss, "damit auch er eine lebenswerte Zukunft bekommt."So gründete sie die "Omas for Future". Mittlerweile sind sie allein in Deutschland mit über 80 Regionalgruppen vertreten. In ihrem Buch "Omas for Future – Handeln! Aus Liebe zum Leben" zeigt sie nicht nur die aktuellen Probleme in den Bereichen Klimaschutz, Gesundheitspolitik und bei der Bekämpfung von Armut auf, sondern bietet einen konkreten Ausblick in die Zukunft: Wie sieht ein nachhaltiges und gesundes Morgen für Mensch und Natur aus? Wie eine lebenswertere Stadt? Zum Beispiel Berlin: "So viele andere Städte sind glücklicher als die Hauptstadt, obwohl sie alle Voraussetzungen dafür hätte, happy zu sein", so Weimann. "Und wenn man auf den Mittelstreifen des Kurfürstendamms nur ein paar 'Tiny Forests' pflanzen würde, so wie es die Bürgermeisterin von Paris getan hat, dann könnte man auch den Berlinern ihre Stadt zurückgeben", ist sie sich sicher. Dort gab es 2014 drei Kilometer Radwege, "vier Jahre später sind es 1200 Kilometer und die Stadt ist umgekrempelt", führt Weiman als Beispiel an. Warum hat Berlin keine Visionen, fragt sie im Gespräch mit ntv.de, und hofft, dass das "Weiter wie bisher" am Wahlsonntag endlich von einer Vision für die Zukunft abgelöst wird. "Wir müssen uns beeilen, wir hängen 20 Jahre hinterher", sagt sie und macht gleichzeitig jedoch Lust und Mut auf eine gesündere, glücklichere und zufriedenere Zukunft.
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Berlin im Winter - das ist ein lebensunfreundlicher Ort. Schafft man den Sommer hier mit Quinoa-Bowl und Aperol Spritz, so braucht es im grauen Januar echtes Seelenessen aus Großmutters Zeiten. Doch wie schmecken Klopse, Schnitzel und Co. in den traditionellen Hauptstadtkneipen oder bei spannenden Newcomern?