
Zahl der Firmenpleiten steigt im August wieder
n-tv
Bereits im Vorjahr wurden so wenig Insolvenzen wie nie erfasst - auch das erste Halbjahr 2022 startet vielversprechend. Nun zeichnet sich jedoch eine Trendwende ab. Die Zahl der Pleiten zieht wieder an. Nicht nur stark steigende Preise machen Unternehmen zu schaffen.
Nach zwei Monaten Abwärtstrend steigt die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland wieder. Im August wurden nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes 6,6 Prozent mehr Regelinsolvenzen beantragt als im Juli. Die Statistiker wiesen darauf hin, dass die Insolvenzanträge oft erst mit Zeitverzug in die Statistik einfließen.
Doch auch das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) geht anhand jüngster Daten von steigenden Zahlen aus. "Nach lange Zeit niedrigen Insolvenzzahlen hat nun eine Trendwende eingesetzt", erklärte IWH-Forscher Steffen Müller in der vergangenen Woche. Verantwortlich seien in erster Linie stark steigende Preise zum Beispiel für Energie und Probleme in den Lieferketten. Von einer drohenden Pleitewelle könne jedoch trotz steigender Zahlen derzeit nicht gesprochen werden.
Endgültige Zahlen liegen dem Bundesamt inzwischen für das erste Halbjahr vor. In den sechs Monaten meldeten die Amtsgerichte 7113 Unternehmensinsolvenzen und damit 4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte auf knapp 8,2 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2021 waren sie mit rund 31,8 Milliarden Euro deutlich höher, weil es mehr größere Fälle gab.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.