
Wie Tönnies sich Putins Interessen andiente
n-tv
Der Unternehmer Clemens Tönnies zeigt sich entsetzt vom Krieg Russlands in der Ukraine. Zuvor hatte er jahrzehntelang gute Geschäfte mit dem russischen Staat und dessen Vertretern gemacht. Dem Kreml diente vor allem der Fußballklub Schalke unter Tönnies Führung zur gezielten Lobbyarbeit in Deutschland.
Fast zwei Jahrzehnte lang war der deutsche Fleischmagnat Clemens Tönnies ein Freund Russlands. Er äußerte sich wohlwollend über den russischen Präsidenten Wladimir Putin und überreichte ihm bei jedem Treffen eine gepökelte Schweinshaxe. Das Logo des staatlichen russischen Gasunternehmens Gazprom prangte auf den Trikots des Fußballvereins Schalke 04, bei dem Tönnies lange Aufsichtsratschef war. Auch als andere davor warnten, dass Russland zu einer globalen Bedrohung werde, stellte er sich öffentlich hinter den Kreml.
Die Beziehungen des ostwestfälischen Unternehmers zu Putin und russischen Spitzenbeamten zahlten sich für beide Seiten aus. Während die von Tönnies kontrollierten Firmen über hundert Millionen Euro an Darlehen und Zuschüssen vom russischen Staat erhielten, konnte Russland über Gazproms Sponsoring-Aktivitäten gezielte Lobbyarbeit in Deutschland betreiben. Erst mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar 2022 kam es zum endgültigen Bruch.
In einer ausführlichen Stellungnahme zu den Reuters-Recherchen erklärte Tönnies, er sei weder ein Freund noch ein Verbündeter Putins gewesen. Seine geschäftlichen Beziehungen zu Russland hätten sich nicht von denen anderer deutscher Firmen unterschieden. Interviews der Nachrichtenagentur Reuters mit mehr als 40 Personen, die Einblick in die Aktivitäten von Tönnies und Gazprom haben, sowie die Durchsicht Hunderter Seiten an Dokumenten geben Aufschluss darüber, wie Russland diese Verbindung zu seinem Vorteil nutzte und auf welche Weise Tönnies davon profitierte.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.