Wie Hrubesch das Golden Girl wieder strahlen lässt
n-tv
Zwei Tore selbst geschossen, an den weiteren beteiligt: Jule Brand glänzt gegen RB Leipzig. Die Fußballerin vom VfL Wolfsburg ist nach einer Krise zurück in Topform. Das liegt auch an Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch.
Sie wirbelt auf dem Platz, sie strahlt, aus ihr sprudelt es in Interviews wieder heraus: Die alte Jule Brand ist zurück. Die Fußballerin, die im Jahr 2022 als Europas beste U21-Spielerin, als "Golden Girl", ausgezeichnet worden war. Die Spielerin, die noch immer eines der größten Talente in Deutschland ist - und dabei längst gestandene Nationalspielerin. Beim souveränen 4:0-Sieg ihres VfL Wolfsburg in der Bundesliga gegen die Aufsteigerinnen von RB Leipzig schoss sie zwei Tore und war an den anderen beiden beteiligt.
"So etwas tut immer gut", sagte Brand: "Es hat einfach sehr viel Spaß gemacht, mit den Mädels zu kicken." Lob gab es für ihre Leistung von Trainer Tommy Stroot: "Sie ist in einem Flow, und ich gönne ihr das von Herzen, weil ich weiß, wie hart sie arbeitet." Zum Dank ließ er sie für 90 Minuten auf dem Platz, ein gesamtes Spiel hatte sie zuletzt Mitte November absolvieren dürfen. In der vergangenen Woche hatte Brand bereits beim im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen ihren Ex-Klub TSG Hoffenheim (3:0) ein Tor erzielt. "Jule spielt mit sehr viel Überzeugung. Wir hatten mit ihr gesprochen, dass sie gegen den Ball einen enormen Wert für uns haben kann und dass sie das bestätigen muss. Und es gelingt ihr gerade, das immer wieder zu bestätigen", so Stroot laut "Kicker".
Es ist Brands verspätete spielerische Antwort auf die harsche Kritik, die ihr eigener Frauenfußball-Direktor beim VfL Wolfsburg, Ralf Kellermann im November geäußert hatte: "Jule hat keine Konstanz in ihren Leistungen, deutet immer wieder ihr Potenzial an, hat aber noch keinen Weg gefunden, dieses Potenzial verlässlich auf den Platz zu bringen", hatte er dem "Kicker" gesagt. Und bemängelt: "Wenn Jule eine Top-Spielerin werden will, muss sie hart an sich arbeiten und zu 100 Prozent für den Fußball leben."