Warum der Rubel so stark ist wie vor dem Krieg
n-tv
Nach dem Angriff auf die Ukraine stürzt der Rubel ab. Doch mittlerweile hat sich die russische Währung erholt und ist so viel wert wie vor dem Beginn der Invasion. Was ist da los?
Der Westen hat Russland mit Sanktionen überzogen, die Zentralbank kommt nicht an einen Großteil ihres Devisenschatzes - und trotzdem hat der Rubel zu alter Stärke zurückgefunden. In Zahlen ausgedrückt: Nach dem Beginn der Invasion verlor die russische Währung zum Dollar fast 50 Prozent, für einen Dollar gab es zeitweise rund 140 Rubel. Nun hat sich der Wechselkurs auf etwa 80 Rubel erholt und erreicht damit das Niveau, auf dem er vor dem Angriff der Russen im Februar gelegen hatte. Das klingt merkwürdig, ist es aber nicht.
Dass der Rubel wieder zu Kräften gekommen ist, liegt an mehreren Gründen. Der wohl wichtigste davon ist, dass Russland weiterhin viel Öl- und Gas verkauft. Dafür zahlt der Westen täglich hunderte Millionen Euro und Dollar, die von den Konzernen über nicht sanktionierte russische Banken in Rubel umgetauscht werden. Alle russischen Exporteure (nicht nur die aus der Energie-Branche) wurden nach dem Angriff auf die Ukraine verpflichtet, 80 Prozent ihrer Deviseneinnahmen in Rubel zu tauschen. Diese Rubel-Käufe stützen den Kurs.
In diese Richtung zielt auch die Entscheidung des Kremls, dass westliche Energie-Importeure russisches Gas künftig in Rubel zahlen müssen. Käufer aus dem westlichen Ausland begleichen ihre Rechnungen zwar weiterhin in Devisen, das Geld geht an die Gazprombank, die Geschäfte des staatlichen Energie-Giganten Gazprom abwickelt. Die Bank kauft dann im Namen des Kunden für die Devisen Rubel und überweist die an Gazprom. Der wesentliche Unterschied zur bisherigen Praxis: Der Konzern tauscht die gesamten Deviseneinnahmen in Rubel um, nicht nur einen Teil.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."