
Wall Street bleibt auf Tauchstation
n-tv
Der wochenlange US-Schuldenstreit soll zu einem Ende kommen - doch solange der Kompromiss nicht in trockenen Tüchern ist, halten sich die Händler an der Wall Street bedeckt. Die US-Börsen schließen im Minus. Federn lassen unter anderem Autoteile-Zulieferer.
Vor einer entscheidenden Abstimmung im US-Schuldenstreit sind die US-Börsen am Mittwoch auf Tauchstation gegangen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,4 Prozent tiefer auf 32.908 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 0,6 Prozent auf 12.935 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,6 Prozent auf 4179 Punkte ein.
Der Streit über die Anhebung der Schuldenobergrenze, die die Börsen seit Wochen in Atem hält, dürfte nach jüngsten Aussagen eines Vertreters des Repräsentantenhauses dort die nötigen Stimmen erhalten. "Wir werden die Stimmen bekommen heute Abend. Es wird durchgehen", sagte der Republikaner Tom Emmer. Dann würde der Entwurf an den Senat weitergeleitet. "Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass der Deal zustande kommt, aber es gibt Schlagzeilen über einige Kongressabgeordnete, die dagegen sind", sagte Joe Saluzzi, Manager bei Themis Trading. Bis alles in trockenen Tüchern sei, werde die Nervosität bleiben. Auch ein überraschender Rückgang des offiziellen Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes (PMI) in China hatte die Stimmung an den Finanzmärkten weltweit getrübt.
Indes zeigte die vom Arbeitsministerium erhobene Umfrage zu offenen Stellen und Arbeitskräftefluktuation (JOLTS-Bericht), dass die Zahl der offenen Stellen in den USA im April unerwartet zunahm. "Die Realität ist, dass wir diesen inflationären Moment noch nicht hinter uns haben, und das bedeutet, dass die Fed noch nicht fertig ist, sie wird im Juni ihre Zinsen erhöhen und danach wahrscheinlich noch einmal", sagte Phil Blancato, Chef vom Vermögensverwalter Ladenburg Thalmann Asset Management in New York.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.