
Volkswagen verdient mit weniger Autos mehr Geld
n-tv
Durch geschickte Absicherungen kann der Autobauer Volkswagen einen Teil der weltwirtschaftlichen Verwerfungen von sich fernhalten. Allerdings bricht der Absatz ein. In den Geschäftszahlen schlägt sich das noch nicht nieder. In der Hoffnung auf ein besseres zweites Halbjahr bleiben die Jahresziele unangetastet.
Europas größter Autobauer Volkswagen hält ungeachtet anhaltender Versorgungsengpässe bei Halbleitern und einem unsicheren Wirtschaftsumfeld an der Jahresprognose fest. Optimistisch stimmt den Wolfsburger DAX-Konzern ein starkes erstes Quartal, in dem der Umsatz trotz deutlich niedrigerer Fahrzeugverkäufe leicht gesteigert wurde. Die operative Marge verdoppelte sich annähernd, wie bereits bekannt, dank Sondereffekten.
"Unser Konzern hat im ersten Quartal trotz der beispiellosen Herausforderungen, denen sich die Welt durch den schrecklichen Krieg in der Ukraine und die anhaltende Pandemie mit ihren Auswirkungen auf die Lieferketten gegenübersieht, erneut große Widerstandsfähigkeit bewiesen", erklärte Konzernchef Herbert Dies. Im ersten Quartal sei es gelungen, die Engpässe bei Halbleitern und Kabelbäumen durch die Umverteilung der Bezugsquellen zwischen den großen Märkten in Europa, China sowie Nord- und Südamerika großenteils abzufedern. Auch in einer sich durch den Krieg zunehmend polarisierten Welt sei der Autokonzern fest entschlossen, seine weltweite Präsenz auszubauen und seine Transformation zu einem nachhaltigen und vollständig digitalen Mobilitätsanbieter weiter voranzutreiben.
In den ersten drei Monaten brachte Volkswagen mit 1,9 Millionen zwar ein Fünftel weniger Autos an die Kunden, nahm dennoch minimal mehr ein als vor einem Jahr. Am Ende summierten sich die Erlöse auf 62,7 Milliarden Euro - ein Zuwachs um 0,6 Prozent. Den Rückgang der Auslieferung machte der Konzern durch den Verkauf teurerer Fahrzeuge wett. Das operative Ergebnis kletterte, wie bereits seit Vorlage der Eckzahlen Mitte April bekannt, von 4,8 Milliarden auf 8,5 Milliarden Euro. Die operative Marge stieg sogar auf 13,5 von 7,7 Prozent.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.