Viele Russen von Sanktionen kalt erwischt
n-tv
Mit harten Sanktionen will die internationale Gemeinschaft Putin zu einem Ende des Ukraine-Krieges zwingen. Doch sie treffen nicht nur Moskaus Machtzirkel. Im Ausland lebende Russen können plötzlich keine Konten mehr eröffnen und Kreditkarten funktionieren nicht mehr. Es herrscht ein Klima des Misstrauens.
Im Ausland lebende Russen geraten zunehmend in ihrem Alltag in die Mühlen der Sanktionen des Westens gegen ihr Land. Auch wenn sie nicht Ziel von Sanktionen sind, haben viele Russen bei Geldgeschäften inzwischen Probleme. Die Nachrichtenagentur Reuters interviewte neun russische Staatsbürger, die im Ausland leben, sowie Vermögensverwalter, Anwälte, Steuerberater, Makler und Kunsthändler. Die Antworten legen nahe, dass die Finanzsanktionen, die gezielt den inneren Machtzirkel um Staatschef Wladimir Putin treffen sollten, inzwischen weitaus größere Kreise von Menschen mit russischem Pass erfassen.
"Ich habe mit Russen zu tun, die ihre Hotels nicht verlassen können, Studenten, die kein Geld haben, weil ihre Kreditkarten wertlos sind," berichtete Bob Amsterdam, Gründungspartner der in Washington und London ansässigen Kanzlei Amsterdam & Partners. "Banken verweigern Russen Bankkonten. Sie schließen ihre Türen für Russen wegen ihrer Nationalität." Auch führende Anwaltskanzleien in der Londoner City verhielten sich so.
Evgeny Chichvarkin, ein Telekom-Tycoon, der 2008 aus Russland floh und sich danach in London niederließ, ist seit langem ein lautstarker Unterstützer der Ukraine. Zusammen mit seiner Partnerin Tatjana Fokina hat der Multimillionär nach eigenen Angaben vier Lkw-Ladungen mit medizinischer Ausrüstung und Schutzausrüstung nach Polen geschickt, um den Ukrainern nach der russischen Invasion am 24. Februar zu helfen. Die erste Ladung habe er sogar selbst gefahren, sagte Chichvarkin. Aber der 48-jährige, der ein langjähriger Kritiker von Putin ist, gab auch an, dass eines seiner Schweizer Bankkonten unerwartet gesperrt worden sei. Den Namen der Bank nannte er nicht.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."