US-Firmen kämpfen gegen Arbeits-Simulanten
n-tv
In der Pandemie haben Firmen in den USA die Kontrolle über ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen deutlich erhöht. Die wiederum simulieren ihre Arbeitszeit, um der Überwachung zu entgehen. Das führt zu einem absurden Produktivitätstheater.
Mausbewegungen, Tastaturanschläge, Präsentationen - aber der Mitarbeiter sitzt gar nicht am Computer, sondern macht ein Nickerchen oder hängt Wäsche auf. In den USA schlagen sich Firmen zunehmend mit dem Phänomen herum, dass Beschäftigte im Homeoffice mit kreativen Techniklösungen Betriebsamkeit simulieren. Einige hat das sogar ihren Job gekostet. Der vorgetäuschte Fleiß ist allerdings auch das Ergebnis eines gestiegenen Kontrollbedürfnisses der Unternehmen in Zeiten von mobiler Arbeit.
Die bekannte Großbank Wells Fargo entließ im Mai mehrere Dutzend Angestellte. Der Vorwurf: "Simulierte Tastaturaktivität, die den Eindruck von aktiver Arbeit vermittelt." Wells Fargo dulde "kein unethisches Verhalten", erklärte die Bank.
Die Bundesregierung hat für die Ansiedlung von Intel in Magdeburg Subventionen von fast zehn Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Doch jetzt liegt das Projekt vorerst auf Eis. Der klamme Branchenpionier investiert lieber zuhause in den USA. Angesichts einer Finanzierungslücke im Haushalt diskutiert die Regierung, was mit den Geldern passieren soll.