
Seehofer rügt abwertenden Umgang mit Grünen
n-tv
Mit seiner Kritik an den Grünen hält CSU-Chef Söder weder im noch nach dem Wahlkampf hinterm Berg. Der ehemalige Parteichef Seehofer hält das für falsch - wenn nicht gar gefährlich. Die Koalition sei angewiesen auf die ehemalige Regierungspartei und sollte sich auch so verhalten.
Der ehemalige CSU-Chef Horst Seehofer wendet sich dagegen, die Grünen schlechtzureden. Er halte überhaupt nichts davon, eine demokratische Partei, die die Grünen zweifelsohne seien, nur damit zu bekämpfen, dass man sie diskreditiere, diffamiere oder als Teil der schwächsten Regierung aller Zeiten einstufe, sagte der frühere bayerische Ministerpräsident dem Deutschlandfunk.
An der aktuellen Regierungsbildung könne man sehen, wie schnell man Lügen gestraft werde. Seehofer verwies auf die Grundgesetzänderung, um die Schuldenbremse für die Verteidigung teilweise auszusetzen und ein riesiges Sondervermögen für Infrastruktur sowie Klimaschutz zu schaffen. Hierfür habe man die Grünen gebraucht. Wenn das BSW nur ein paar Tausend Stimmen mehr bekommen hätte, hätte man die Grünen sogar auf Dauer in einer neuen Regierung benötigt, gab der einstige Bundesminister zu bedenken.
Dieses widersprüchliche Verhalten gegenüber den Grünen nehme einem die Bevölkerung nicht ab. "Schauen Sie, die Leute sind ja nicht blöd", sagte Seehofer. CSU-Chef Markus Söder hatte sich im Bundestagswahlkampf scharf von den Grünen abgegrenzt und eine Koalition mit ihnen kategorisch abgelehnt.