
FDP nominiert Fraktionschef Fernis als Justizminister
n-tv
Herbert Mertins ehemaliger Staatssekretär Fernis soll neuer Justizminister in Rheinland-Pfalz werden. Eine Kampfkandidatur beim Parteitag ist nicht mehr zu erwarten.
Mainz (dpa/lrs) - FDP-Landtagsfraktionschef Philipp Fernis soll Nachfolger des verstorbenen rheinland-pfälzischen Justizministers Herbert Mertin werden. Darauf habe sich die Partei verständigt, teilte die stellvertretende Landesvorsitzende Daniela Schmitt am Abend in Mainz nach der Sitzung von Vorstand und Landeshauptausschuss mit.
Der Jurist Fernis war von 2016 bis 2021 Staatssekretär unter Mertin im Justizministerium. 2021 wurde er Chef der sechsköpfigen FDP-Fraktion im Parlament und fällt dort immer wieder als wortgewandter Redner und scharfer Kritiker der AfD auf. Er wolle das Ministeramt auch nach der Landtagswahl in einem Jahr (22. März 2026) nach Möglichkeit weiterführen, sagte Fernis.
Im parteiinternen Machtkampf der rheinland-pfälzischen FDP hatte sich der 42-Jährige zuletzt gegen Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt positioniert. Künftig wird er nun mit ihr am Kabinettstisch sitzen. Die 52 Jahre alte stellvertretende Landeschefin will an diesem Samstag Landesvorsitzende werden und auch in diesem Amt Volker Wissing nachfolgen.

Den Koalitionsvertrag hält der Politologe Timo Lochocki für "total schwammig". Ein Problem sieht er darin allerdings nicht: "Wenn die entscheidenden Leute miteinander ein gutes Arbeitsverhältnis haben, dann kann diese Koalition viel gestalten." Das stärke die Bedeutung der handelnden Personen. "Ich würde sagen, die Wirkmacht der vier bis fünf entscheidenden Leute in einer Regierung war niemals größer."