
Scholz: Keine Systemkrise beim Wohnungsbau
n-tv
Trotz steigender Zinsen und Baupreise hält die Bundesregierung an ihrem Ziel fest: Dieses Jahr sollen 400.000 neue Wohnungen entstehen. Mit Blick auf die lahmende Konjunktur im Baugewerbe sagt der Bundeskanzler, momentan finde eine ziemlich abrupte Anpassung statt.
Bundeskanzler Olaf Scholz wirbt für Wohnungsbau auch in Zeiten höherer Zinsen. Die Bundesregierung wolle trotz der schwachen Baukonjunktur am Ziel von 400.000 Wohnungen pro Jahr festhalten, sagte Scholz auf dem Sparkassentag in Hannover laut Redemanuskript. "Bezahlbares Wohnen ist eine, wenn nicht die zentrale soziale Frage unserer Zeit", sagte der SPD-Politiker. Früher seien bei noch höheren Zinsen sogar noch mehr Wohnungen gebaut worden.
Das Statistische Bundesamt hatte vor wenigen Tagen mitgeteilt, dass 2022 insgesamt 295.300 Wohnungen und damit 0,6 Prozent mehr gebaut wurden als im Jahr davor. In diesem Jahr rechnet die Baubranche mit höchstens 250.000 neuen Wohnungen. Der Bund habe für den Zeitraum von 2022 bis 2026 eine Förderung von 14,5 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau vorgesehen. "Das ist eine Rekordsumme", sagte Scholz in Hannover. Nötig seien zugleich private Investitionen. Er sei den Sparkassen "außerordentlich dankbar" dafür, dass sie sich zur Finanzierung von Neubauten und geförderten Wohnungen bekennen würden.
Mit Blick auf die lahmende Konjunktur im Baugewerbe sagte er: "Was wir derzeit erleben, ist eine ziemlich abrupte Anpassung, aber keine Systemkrise." Er forderte eine engere Absprache mit Bund, Ländern, Kommunen, Bauwirtschaft und Finanzinstituten. Gemeinsam könne man die Baukosten senken. Elemente seien dabei mehr serielles und modulares Bauen, weniger Normen, schnellere Planungen und Genehmigungen, digitale Bauanträge und die Bereitstellung von mehr Bauland in den Kommunen.

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