
Quartalszahlen machen Anlegern Mut
n-tv
Gestützt von einigen ermutigenden Unternehmenszahlen setzen die US-Börsen ihre Erholung am Dienstag fort, wenn auch langsamer als zu Wochenbeginn. Dass die Entwicklung nachhaltig ist, glauben Experten vor dem Hintergrund der kommenden Zinserhöhungen allerdings nicht.
Positiv aufgenommene Quartalszahlen von Goldman Sachs haben am Dienstag die Rezessionsängste der US-Anleger reduziert. Der Dow Jones gewann 1,1 Prozent auf 30.524 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,9 Prozent auf 10.772 Stellen vor und der breit gefasste S&P 500 legte 1,1 Prozent auf knapp 3720 Zähler zu. Die besser als erwartet angelaufene Bilanz-Saison könne ein Katalysator sein, den andauernden Abwärtstrend zu stoppen, sagte Art Hogan, Chefmarktstratege beim Vermögensverwalter B. Riley Wealth.
Allerdings könnte die Stimmungsaufhellung manchen Experten zufolge nur von kurzer Dauer sein. "Die Fed erhöht immer noch die Zinssätze, wir befinden uns immer noch im Straffungszyklus. Wenn ich raten müsste, handelt es sich eher um eine kurzfristige Bärenmarkt-Rally, und wir werden in den kommenden Wochen mehr Volatilität erleben", sagte David Sadkin vom Vermögensverwalter Bel Air. "Erinnert sei aber in diesem Zusammenhang auch an die alte Börsenweisheit, dass jeder Bullenmarkt aus einer Bärenmarkt-Rally entsteht und jede Rally am Anfang von Zweifeln begleitet wird", schrieb Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets.
Sorgen um eine sinkende Kraftstoff-Nachfrage in China wegen der schwächelnden Konjunktur setzte den Ölpreisen zu. Die US-Sorte WTI fiel um 2,6 Prozent auf 83,23 Dollar je Barrel (159 Liter), nachdem der weltweit größte Rohölimporteur die für Dienstag geplante Veröffentlichung von Wirtschaftsindikatoren verschob. Ein neuer Termin wurde nicht genannt. "Es ist kein gutes Zeichen, wenn China beschließt, keine Konjunkturzahlen zu veröffentlichen", sagte John Kilduff, Partner bei Again Capital. Peking hält hartnäckig an seiner Null-Covid-Politik fest, das werfe Fragen über das Wachstum des Landes auf, schrieb Analystin Tina Teng vom Broker CMC Markets. Auch Berichte, dass die US-Regierung mehr Rohöl aus den Reserven freigeben würde, setzten die Preise unter Druck.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.