
Putins Drohpotenzial beim Gas ist verpufft
n-tv
Eine schwere Wirtschaftskrise oder sogar Kältetote in Europa wurden befürchtet, falls Russland im Zuge des Ukraine-Konflikts mit dem Westen den Gashahn zudrehen würde. Diese Drohkulisse hatte Wladimir Putin seit dem vergangenen Sommer aufgebaut. Doch inzwischen, so zeigen Berechnungen, käme Europa auch ohne russisches Gas durch den Restwinter.
Die unmittelbare Gefahr einer russischen Invasion in der Ukraine ist zumindest für den Moment gebannt. Russlands Präsident schickt erste Soldaten aus den an der Grenze aufmarschierten Einheiten zurück in ihre Garnisonen. Während Wladimir Putin damit beginnt, seine militärische Drohkulisse etwas abzubauen, hat er ein anderes wichtiges Druckmittel in diesem Konflikt mit dem Westen zumindest kurzfristig bereits weitgehend verloren: Mit Glück und mit Hilfe aus den USA hat Europa diesen Winter so weit überstanden, dass es einen russischen Gaslieferstopp zumindest kurzfristig nicht mehr zu fürchten braucht. Wie Berechnungen des Brüsseler Thinktanks Breugel zeigen, dürften die Gasvorräte in Europa selbst im Fall einer ungünstigen Wetterentwicklung und eines Ausfalls aller russischen Lieferungen ab Ende dieses Monats ausreichen, um den Bedarf für diese Heizsaison zu decken.
Ein möglicher Lieferstopp Russlands, von dem Europa etwa 40 Prozent seines Erdgases kauft, galt bis vor kurzem als die womöglich schlimmste Konsequenz einer Eskalation des Ukrainekonflikts und damit als Druckmittel Moskaus, um westliche Sanktionen abzuwenden. Die US-Regierung, die seit Jahren vor der Abhängigkeit der EU vom russischen Gas warnt, befürchtete gar Todesopfer und eine umfassende Wirtschaftskrise in Europa, sollte Russland den Gashahn zudrehen.
Angeheizt worden waren diese Befürchtungen dadurch, dass der russische Staatsmonopolist Gasprom seit dem vergangenen Sommer auffällig wenig Gas etwa an Deutschland lieferte und vor allem seine europäischen Speicher vor der Heizsaison überhaupt nicht auffüllte. Das vergrößerte die Gefahr von Versorgungsengpässen. Viele Beobachter im Westen interpretierten dieses ökonomisch nicht erklärbare Verhalten als Aufbau eines strategischen Drohpotenzials im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.