
Polizei findet mutmaßlichen Kugelbomben-Zünder
n-tv
Beim Silvesterfeuerwerk in Berlin-Tegel explodiert inmitten der Menschenmenge eine illegale Kugelbombe. Ein Siebenjähriger erleidet lebensgefährliche Verletzungen, weitere Menschen kommen zu Schaden. Über ein Hinweisportal kommt die Polizei einem 17-jährigen Tatverdächtigen auf die Spur.
Nach der Explosion einer sogenannten Kugelbombe in der Silvesternacht in Berlin-Tegel mit einem lebensgefährlich verletzten Kind hat die Polizei einen mutmaßlichen Täter identifiziert. Der 17 Jahre alte Jugendliche sei über Hinweise aus der Bevölkerung auf einem eigens eingerichteten Internetportal gefunden worden, teilte die Polizei mit. Die Wohnung des Verdächtigen sowie eine Wohnung eines Zeugen seien am Morgen durchsucht worden. Die Polizei fand "illegale Pyrotechnik in geringer Stückzahl" sowie weitere Beweise. Bislang seien acht Hinweise von Zeugen eingegangen. Ermittelt werde wegen des Verdachts des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion.
Ob der Jugendliche bei der Durchsuchung zu Hause gewesen sei und etwas zu dem Verdacht gesagt habe, sei nicht bekannt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Sebastian Büchner. Derzeit stehe man noch am Anfang der Ermittlungen. Es gebe keinen Grund für eine Festnahme oder einen Haftbefehl und eine Untersuchungshaft für den Verdächtigen. In einem Ermittlungsverfahren wie diesem sammeln Polizei und Staatsanwaltschaft alle verfügbaren Hinweise zum Ablauf des Geschehens. Ergeben sich genug Verdachtsmomente und Beweise, erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage beim Gericht.
Der 17-Jährige soll versucht haben, die Kugelbombe in der Silvesternacht gegen 0.30 Uhr auf dem Emstaler Platz in Tegel aus einem Kunststoffrohr abzufeuern. Allerdings sei das Rohr nach der Zündung umgefallen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. "Die mutmaßliche Kugelbombe ist dadurch quer über den Platz geschossen worden und verletzte dabei den Siebenjährigen lebensgefährlich." Sogenannte Kugelbomben werden normalerweise von Feuerwerkprofis in den Himmel geschossen, wo sie explodieren und große, dreidimensionale Bilder erzeugen. Für privates Feuerwerk sind sie verboten.

Ein 23-Jähriger unter Drogen, der in Hagen in Nordrhein-Westfalen das Rot einer Ampel ignoriert hat, überraschte die Polizei mit einer ungewöhnlichen Erklärung: Die Ampel habe "Blaulicht" gezeigt, so dass er durchgefahren sei, sagte der Fahrer eines gemieteten Kleintransporters den Angaben zufolge. Er habe vehement bestritten, bei Rot gefahren zu sein, teilte die Polizei weiter mit.

Vier Autos der Marke Tesla haben in der Nacht in Berlin gebrannt, drei weitere Autos sind in dem Geschehen beschädigt worden. Ob die vier Brände, die in einem Zeitraum von etwa einer halben Stunde passierten, in einem direkten Zusammenhang stehen, ist nach Angaben der Polizei bislang unklar, ebenso die Brandursache.