
"Manche haben Angst, dass sie ausgebürgert werden"
n-tv
Jede Woche trifft sich in Neukölln eine Selbsthilfegruppe für türkische Männer. Kazim Erdogan hat sie gegründet. Er sagt, sie haben dort sogar schon Morde verhindert. Und er berichtet von Sorgen um den deutschen Pass.
Ein Rippenbruch plagt Kazim Erdogan, doch mehr als eine Woche Bettruhe hält er nicht aus. Auf dem Papier ist der 71-Jährige im Ruhestand, er nennt es Unruhestand. Zusätzlich zu seiner Arbeit beim Verein "Aufbruch" ist er seit ein paar Jahren Vorsitzender beim Beirat für Familienfragen, der berät den Berliner Senat. Ein Ehrenamt in Vollzeit plus Überstunden.
Berlin-Neukölln, Mittwochmittag, Erdogan sitzt im Vereinsraum von "Aufbruch" und bietet schwarzen Tee an. Am Abend wird sich hier seine Vätergruppe treffen, wie jeden Mittwoch, 20 bis 25 türkeistämmige Männer, das sind gerade so viele, wie Stühle an den Tisch passen. Dann sprechen sie über Familie, Behördenstress, Gefühle, Gewalt.
Die Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen hat Erdogan im Jahr 2007, und die Gruppe hat ihn weit über Neukölln hinaus bekannt gemacht. Erst kam die Presse, dann das Fernsehen, ein Buch, 2012 verlieh ihm Bundespräsident Joachim Gauck das Bundesverdienstkreuz. Bei aller Anerkennung schwang mitunter Irritation mit: Türkische Väter, die offen über ihre Gefühle sprechen, das passte nicht so recht ins Bild.

Ein 23-Jähriger unter Drogen, der in Hagen in Nordrhein-Westfalen das Rot einer Ampel ignoriert hat, überraschte die Polizei mit einer ungewöhnlichen Erklärung: Die Ampel habe "Blaulicht" gezeigt, so dass er durchgefahren sei, sagte der Fahrer eines gemieteten Kleintransporters den Angaben zufolge. Er habe vehement bestritten, bei Rot gefahren zu sein, teilte die Polizei weiter mit.

Vier Autos der Marke Tesla haben in der Nacht in Berlin gebrannt, drei weitere Autos sind in dem Geschehen beschädigt worden. Ob die vier Brände, die in einem Zeitraum von etwa einer halben Stunde passierten, in einem direkten Zusammenhang stehen, ist nach Angaben der Polizei bislang unklar, ebenso die Brandursache.