
Netzagentur hält Gazprom Germania arbeitsfähig
n-tv
Als der russische Staatskonzern seine deutsche Tochter Gazprom Germania unter der Hand liquidieren will, schrillen bei Wirtschaftsminister Habeck alle Alarmglocken. Die Bundesnetzagentur übernimmt und wirbt jetzt bei Partnern für eine Fortführung des regulären Geschäfts.
Die Bundesnetzagentur macht nach der Übernahme der Kontrolle bei Gazprom Germania Nägel mit Köpfen. In ihrer Eigenschaft als Treuhänderin von Gazprom Germania habe die Netzagentur beschlossen, dass das Unternehmen zusätzlich zur bestehenden Geschäftsführung einen Generalbevollmächtigten bestelle, teilte die Bonner Behörde mit. Bei diesem handele es sich um das ehemalige Vorstandsmitglied der Energiebörse EEX, Egbert Laege. Der früher auch schon für Eon Ruhrgas tätige Energieexperte solle die Geschäftsführung bei der Stabilisierung des Unternehmens und ihrer Tochtergesellschaften unterstützen.
Gazprom Germania gehört zu den größten Gasversorgern in Deutschland. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte vor wenigen Tagen Gazprom Germania bis Ende September in die Treuhänderschaft der Bundesnetzagentur übergeben. Er reagierte damit auf die Ankündigung des russischen Mutterkonzerns Gazprom, die Tochter aufzugeben. Als das Ministerium erfuhr, dass der neue Besitzer die Liquidierung des Unternehmens angeordnet hatte, übernahm die Netzagentur die Regie. Einen Tag später forderte der frühere Mutterkonzern seine ehemalige deutsche Tochterfirma zum Verzicht auf den Markennamen und die Verwendung des Markenlogos auf.
Der Präsident der Netzagentur, Klaus Müller, warb indes um das Vertrauen in die Gesellschaft. Die Fortführung des Geschäftsbetriebs der Gazprom Germania sei unerlässlich für die Energieversorgung in Deutschland, hieß es Brief Müllers an Banken, Geschäftspartner, Dienstleister und Kunden. "Daher ist es im überragenden Interesse der Bundesrepublik Deutschland, dass Banken, Dienstleister und Geschäftspartner der Gazprom Germania GmbH ihre Geschäftsbeziehungen mit ihr fortführen."

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