Nagelsmann ist nervös wie vor "Mathe-Schulaufgaben"
n-tv
Am Freitag geht es los mit der Heim-EM und Julian Nagelsmann fordert, dass das Land die Nationalelf "nach vorn peitscht". Der Bundestrainer gibt sich vorfreudig, aber auch nervös. Ein Auftaktsieg gegen Schottland soll die Initialzündung für das erträumte Sommermärchen 2.0 sein.
Der silbern glänzende Pokal steht lockend am Spielfeldrand, 66.000 Fans in München und 84 Millionen in der ganzen Republik sind bereit zum Abheben. Die Sehnsucht nach einem unbeschwerten Fußballfest "vereint im Herzen Europas" und "völlig losgelöst" von Krieg und Krisen ist riesengroß. "Ein Sommermärchen 2.0 ist die Idealvorstellung", sagt Julian Nagelsmann vor dem kniffligen EM-Eröffnungsspiel gegen Schottland und verspricht: "Ich werde alles dafür tun, dass das wieder passiert." Für dieses Ziel, für den großen Coup nach drei bitteren Turnierpleiten "brennen wir alle", betont der Bundestrainer.
Damit das auch für die Fans gilt, appelliert Nagelsmann: "Ich will, dass uns das Land nach vorne peitscht, wir wollen den Heimvorteil nutzen!" Das Objekt der Begierde hat er in der "Fußball Arena München" am Freitag (21 Uhr/ZDF und MagentaTV und im Liveticker auf ntv.de) direkt vor der Nase: Franz Beckenbauers Witwe Heidi, Bernard Dietz und Jürgen Klinsmann tragen den Henri-Delaunay-Pokal zum Platz, "Erbe" İlkay Gündoğan soll den Pott am Traumziel Berlin am 14. Juli als vierter DFB-Kapitän in den Nachthimmel stemmen.
Dass er diese goldene Gelegenheit als Junge aus einem "700-Seelen-Dorf" bekomme, sei "verrückt", meint Nagelsmann, in seiner oberbayerischen Heimat Issing gebe es "mehr Kühe als Einwohner". Etwas Nervosität spüre er, "aber die war auch vor jeder Mathe-Schulaufgabe da".